Frage an Markus Söder von Reinhard Z. bezüglich Gesundheit
Ehrenwerter Herr Dr. Söder,
gerade lese ich mich durch das Gesetz zur Regelung des Transfusionswesens (Transfusionsgesetz - TFG) (1).
Dabei ist mir vor allem der § 19 mit folgendem Wortlaut aufgefallen:
Zitat:
"§ 19 Verfahren
(1) Wird von einer Spendeeinrichtung festgestellt oder hat sie begründeten Verdacht, dass eine spendende Person mit HIV, mit Hepatitis-Viren oder anderen Erregern, die zu schwerwiegenden Krankheitsverläufen führen können, infiziert ist, ist die entnommene Spende auszusondern und dem Verbleib vorangegangener Spenden nachzugehen."
Hierzu hätte ich nun einige Fragen an Sie.
1. Zählt zu anderen Erregern auch vCJK?
2. Wie stellt man vCJK-Erreger in Blutspenden fest?
3. Hat Frau MdB Dr. Happach-Kasan Recht mit ihrer Aussage (2) wenn sie behauptet?
Zitat:
"Wie Sie meinem Text und der zitierten Literatur entnehmen können, ist nicht der OP-Bereich das Problem sondern die Tatsache, dass es bisher nicht gelungen ist, einen Test zu entwickeln, mit dem vCJK in Blutproben nachgewiesen werden kann."
4. Wenn nein, was geschieht mit diesen Blutspenden?
5. Ist eine vCJK-Infektion, die immer tödlich endet, für Sie ein schwerwiegender Krankheitsverlauf?
6. Was haben Sie persönlich, in Ihrer Zeit als verantwortlicher Minister unternommen um dieses BSE-Infektionsrisiko zu minimieren?
(Ich erinnere Sie in diesem Zusammenhang an eine unbeantwortete Frage aus 2009 (3))
Zitat:
"Sind diese Betriebe in denen ein oder gar mehrere positive BSE-Fälle festgestellt wurden noch immer kontaminiert?"
7. Wer übernimmt in Bayern hierfür die politische Verantwortung?
MfG
R. Zwanziger
(1) http://www.gesetze-im-internet.de/tfg/BJNR175200998.html
(2) http://www.abgeordnetenwatch.de/dr_christel_happach_kasan-575-37627--f262946.html#q262946
(3) http://www.abgeordnetenwatch.de/dr_markus_soeder-512-11312--f238093.html#q238093
Sehr geehrter Herr Zwanziger,
bei der BSE (= bovine spongiforme Enzephalopathie) handelt es sich um eine Rinderkrankheit, die das Gehirn schädigt und im feingeweblichen Erscheinungsbild der Creutzfeldt-Jakob-Krankheit (vCJK) ähnlich ist. Sie wurde in den 1980er Jahren durch Verfütterung von infektiösem Tiermehl verbreitet. Die über 170.000 bekannt gewordenen BSE-Fälle bei Rindern betrafen ganz überwiegend Großbritannien. In Bayern sind insgesamt 143 BSE-Fälle aufgetreten (2000: 5; 2001: 59; 2002: 27; 2003: 21; 2004: 21; 2005: 7; 2006: 3). Seit 2007 ist in Bayern kein BSE-Fall mehr zu verzeichnen. Dies zeigt die Wirksamkeit der getroffenen Schutzmaßnahmen.
Die Vorgehensweise bei der vCJK hat ein Expertengremium festgelegt das die Bundesregierung in Fragen der Sicherheit bei der Gewinnung und Anwendung von Blut und Blutprodukten berät (siehe Bundesgesundheitsblatt Nr. 4, 2006, S. 396ff).
Mit freundlichen Grüßen
Dr. Markus Söder MdL