Frage an Markus Klaer von Thomas M. bezüglich Umwelt
Sehr geehrter Herr Klaer,
in zwei Tagen, am kommenden Donnerstag, sind Sie aufgerufen, über den Entwurf des neuen Berliner Hundegesetzes abzustimmen. Hierzu habe ich folgende Fragen:
1. Haben Sie den Gesetzentwurf gelesen und seine Konsequenzen für Halter und Tiere verstanden?
2. Wie gedenken Sie abzustimmen?
3. Die kurzfristig eingebrachte Ausnahme vom Leinenzwang für Hunden bis zu 30cm Widerristhöhe kann dazu führen, dass größere, angeleinte Hunde durch kleinere, freilaufende Hunde teilweise massiv bedrängt werden, hierdurch wird die Entwicklung einer sog. Leinenaggression begünstigt.
Auf welcher wissenschaftlichen Grundlage basiert die Annahme, dass Hunde mit einer geringeren Höhe als 30cm keinerlei Gefährdung darstellen?
Bitte nennen Sie mir die Quellen dieser Grundlagen.
4. Bitte nennen Sie mir die wissenschaftlichen Grundlagen, auf denen am Bestehen einer Liste zur Definition gefährlicher Hunderassen in Berlin festgehalten wird. In verschiedenen Bundesländern wurden aufgrund neuester wissenschaftlicher Untersuchungen, die belegen, dass die Aggression eines Hundes nicht von der Rasse abgeleitet werden kann, die Listen zugunsten allgemeiner Sachkundenachweise abgeschafft (Niedersachsen u. Schleswig-Holstein). Bitte nennen Sie mir Quellen.
5. Die Rasseliste soll in eine Rechtsverordnung umgewandelt werden. Bitte nennen Sie mir die Grundlagen, welche zur Anpassung der Liste zukünftig herangezogen werden sollen.
6. Durch die Ermächtigung der Bezirke, hundefreie Zonen erklären zu können, werden die Flächen, um einem Hund die nach §2, Abs.1 Tierschutzhundeverordnung notwendigen freien Auslauf zu verschaffen, weiter eingeschränkt. Wie sehen Sie eine weitere Einschränkung von Auslaufgebieten im Einklang mit Bundesrecht und welche Kontrollen gibt es?
Bitte bedenken Sie bei der Abstimmung am kommenden Donnerstag obige Punkte bei Ihrer Entscheidungsfindung. Ich bedanke mich und freue mich auf die detaillierte Beantwortung meiner Fragen.
Mit freundlichen Grüßen