Frage an Markus Klaer von Oliver R. bezüglich Verkehr
Schon seit einiger Zeit wird die Straßenbahnverlängerung über Potsdamer Platz nach Schöneberg (evtl. sogar bis Innsbrucker Platz) diskutiert. Wie konkret sind die Pläne? Wann wird hier mit einer Inbetriebnahme zu rechnen sein?
Freundliche Grüße
O. Röhl
Sehr geehrter Herr Röhl,
die Verlängerung der TRAM vom Alexander Platz zum Kemper Platz ist auf Eis gelegt. Eine Verlängerung der TRAM bis zum Innsbrucker Platz ist nie ernsthaft erwogen worden. Dies findet insbesondere in der Berliner Haushaltsituation seine Begründung. Berlin hat in den nächsten Jahren große Herausforderungen vor allem im Bereich der Bildung und der Schaffung von Arbeitsplätzen zu meistern. Daher Muss sich jedes Stadtentwicklungsprojekt daran messen lassen, ob es neue Arbeitsplätze schafft oder nicht. Dies ist z.B. bei der Förderung der Landentwicklung seitens der EU bereits heute Maß aller Dinge.
Sollte Berlin zukünftig über ausreichend finanzielle Ressourcen verfügen, so ist ein weiterer Ausbau der TRAM, wenn er sich dauerhaft wirtschaftlich trägt, also insbesondere auf den Hauptstraßen, zu befürworten. Hier sind aber auch die anderen vorhandenen Verkehrsmittel und bereits für andere Verkehrsmittel geleistete Baumaßnahmen zu berücksichtigen.
So führt neben der Straße Innsbrucker Platz - Potsdamer Platz die S1 lang. Im Bereich des Straßenkörpers selbst ließe sich aufgrund des Straßenquerschnitts meiner Einschätzung nach nur ein Mischsystem realisieren, wie es im Bereich Leipziger Straße geplant und zum Teil gebaut wurde. Dies bedeutet gegenüber dem Bus M48 mit eigenen Busspuren keine Beschleunigung des ÖPNV und somit keine Anreiz zum Umstieg auf den ÖPNV. Gleichzeitig steigt durch die TRAM die Lärmbelastung für die Anwohner.
Auch wurde auf Basis der Planung für die U10 (Rathaus Steglitz - Potsdamer Platz) bereits alle Kreuzungsbahnhöfe (Walter Schreiber Platz - Innsbrucker Platz - Kleist Park - Bülow Str.) bereits realisiert. Da es sich hier um ein entmischtes Schienensystem genauso wie die S-Bahn handelt, wäre hier abzuwägen, welches Projekt, TRAM - oder U-Bahn, die größeren (Rest)Bau- und Folgekosten verursacht.
Dies ist aber, wie festgestellt, auf lange Zeit eine nette Utopie.
Mit Freundlichen Grüßen
Markus Klaer
Direktkandidat im Wahlkreis II
Tempelhof-Schöneberg