Marion Holz
DIE LINKE
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Frage von Martha H. •

Frage an Marion Holz von Martha H. bezüglich Soziale Sicherung

Guten Tag Frau Holz,
Mir liegt das Thema Altersarmut sehr am Herzen. In unserer Gesellschaft wird so getan, als gäbe es sie nicht, was nicht stimmt. Die steigenden Einrichtungen von d.sog. "Tafeln", die hauptsächlich von älteren/alten Menschen besucht werden, sind nur ein Parameter für ihre große Zahl, Tendenz steigend! Es ist schlicht beschämend für so ein reiches Land wie Deutschland, das Altersarmut einfach so hingenommen wird.
Stellen Sie sich vor, sie wären eine Rentnerin mit ganz wenig Rente,die gerade noch für das Allernotwendigste reicht; täglich müssen Sie jeden EUR umdrehen. Die sozialen Kontakte brechen zusammen, weil sie am öffentlichen Leben nicht mehr teilnehmen können. Weil Sie arm sind schämen Sie sich und ziehen sich zurück.
Einsamkeit ist vorprogrammiert,dann kommen noch die Krankheiten, die sind nämlich jetzt auch vorprogrammiert. Sie stecken quasi in einem Teufelskreis aus dem Sie alleine nicht mehr heraus kommen.
Meine Frage an Sie: "Was wollen/werden Sie gegen die Altersarmut tun?

Im voraus bedanke ich mich für Ihre Antwort.
Mit freundlichen Grüßen Martha Hageböck

Antwort von
DIE LINKE

Sehr geehrte Frau Hageböck

Was Sie fragen, liegt mir besonders am Herzen. Auch ich lebe von einem Cent zum nächsten. Diese Situation ist es, die mich in die Politik getrieben hat. Da ich selbst auch bei den Tafeln einkaufe, weiß ich genau, wovon Sie reden.

Ich bin 2006 in den Kreistag Schaumburg gewählt worden und jeglicher Antrag von mir, der den sozial Schwachen das Leben erleichtern könnte,wird empört abgewiesen. Von SPD,CDU,FDP, ja, sogar von der Wählergemeinschaft WGS. Hier im Kreis kann ich also nichts bewirken.

Natürlich sind die Möglichkeiten im Landtag auch beschränkt aber wir haben dort doch weit mehr Spielraum.

Um Altersarmut abzuwenden, müssen endlich angemessene Löhne gezahlt werden, Zeitarbeit muß genauso entlohnt werden , wie die Arbeit des Stammpersonals, Minijobs müssen abgebaut werden. Wir haben in Deutschland ca.7 Millionen Aufstocker, das heisst, diese Menschen haben eine sozialversicherungspflichtige Vollzeitbeschäftigung und können davon nicht leben, sie bekommen zusätzlich Hartz 4. Die Unternehmen lassen sich also einen Teil der Löhne und Gehälter von den Steuerzahlern aufstocken.

Frauen sind in Deutschland besonders benachteiligt, höhere Lohnabgaben, ca. 20 % weniger Lohn als die männlichen Kollegen und natürlich dadurch bedingt eine Armutsrente.

Wir brauchen Ausbildungsabgaben, die Unternehmen bezahlen müssen, wenn sie sich weigern, unsere Jugend auszubilden. Wenn unsere arbeitslosen Jugendlichen alle in Ausbildung und Arbeit kämen, hätten wir auch mehr Geld in den Sozialkassen.

Arbeitslosengeld II Empfängern wird so gut wie gar nichts mehr in die Rentenkasse eingezahlt, auch da ist Altersarmut vorprogrammiert.

Das alles muß sich ändern. Für Arbeitslose müssen Beiträge eingezahlt werden, die eine vernünftige Rente gewährleisten. Private Rentenvorsorge kommt nur den gutsituierten Bürgern zu Gute, da sie es sind, die sich das leisten können und für diese besser gestellte Personengruppe zahlt wieder der Steuerzahler , der sich das wohl selbst nicht leisten kann, drauf. Deutschland muss wieder solidarischer werden. Jeder muß in die staatl Rentenversicherung einzahlen , Arm und Reich, die Renten müssen, wie die Abgeordnetendiäten, der Inflationsrate angepasst werden. Laut den Bundestagsabgeordneten sind das 9,4 % und die RentnerInnen werden mit 0,5 % abgespeist. Mein Mann ist auch Rentner und kann von der kleinen Rente nicht leben. Sie sehen also, ich kann Sie gut verstehen. Deshalb kämpfe ich, ich kämpfe für Sie, für das Volk, denn ich bin ein Teil davon. Je stärker Die Linke wird, desto sozialer wird Deutschland.

Ich hoffe, Ihre Frage ausreichend beantwortet zu haben.

Mit freundlichen Grüßen

Marion Holz

Antwort von
DIE LINKE

Hier noch eine Verbesserung meiner Aussage:

Es leben ca. 7 Millionen Menschen von Hartz 4 , darunter sind 1,3 Millionen Aufstocker, deren Anzahl stätig zunimmt.