Über Mario Röllig

Ausgeübte Tätigkeit
Referent für politische Bildung
Berufliche Qualifikation
Kaufmännische Ausbildung - Restaurantfachmann
Wohnort
Berlin
Geburtsjahr
1967

Mario Röllig schreibt über sich selbst:

Portrait von Mario Röllig

Das Licht der Welt erblickte ich 1967 im Krankenhaus Köpenick. Ich bin also eine echte „Berliner Pflanze“. Und das hört man nicht nur. Aufgewachsen bin ich in Friedrichshagen am Müggelsee. Nach dem Abschluss der 10. Klasse absolvierte ich eine Ausbildung zum Restaurantfachmann. Mit meinem Coming out im Alter von 17 Jahren lernte ich meine erste große Liebe kennen, einen West-Berliner. Daraufhin versuchten Mitarbeiter des Ministeriums für Staatssicherheit der DDR (MfS), mich als inoffiziellen Mitarbeiter (IM) anzuwerben, um ihn und andere Menschen in meinem Umfeld zu verraten. Weil ich dies deutlich ablehnte, wurde massiver Druck auf mich ausgeübt. Im Juni 1987 versuchte ich deshalb, über Ungarn nach Jugoslawien zu fliehen. Dabei wurde ich verhaftet und kam von dort aus ins zentrale Untersuchungsgefängnis des MfS nach Berlin-Hohenschönhausen. Als ich nach drei Monaten Untersuchungshaft aufgrund einer Amnestie in die DDR entlassen wurde, ließen die Repressalien nicht nach und ich stellte einen Ausreiseantrag in die Bundesrepublik. Weil dieser keine Aussicht auf Erfolg hatte, nahm ich ab Anfang 1988 an oppositionellen Veranstaltungen der evangelischen Kirche in Berlin-Prenzlauer Berg teil. Erst nach einem Protestbrief an Staats- und SED-Parteichef Honecker wurde ich im März des selben Jahres ausgebürgert. In West-Berlin arbeitete ich zuerst als Kellner. Anschließend absolvierte ich eine Ausbildung zum Reiseleiter und war einige Jahre in diesem Beruf tätig. Mitte der neunziger Jahre wurde ich Kaufmann im Berliner KaDeWe. Nach einer zufälligen Wiederbegegnung dort mit meinem ehemaligen Stasi-Vernehmer aus Hohenschönhausen 1999, kehrte das Trauma der Inhaftierung zurück. Seitdem bin ich in der heutigen Gedenkstätte Berlin-Hohenschönhausen als Zeitzeuge und Besucherreferent tätig und setze ich mich öffentlich weltweit in Vorträgen an Schulen und Universitäten mit meiner Geschichte auseinander. Außerdem arbeite ich seit vielen Jahren in zahlreichen Theater- und Kunstprojekten zur Aufarbeitung der SED-Diktatur mit. Als Landesvorsitzender der Lesben und Schwulen in der Union (LSU) Berlin engagiere ich mich seit 2019 politisch für die LGBTIQ+ Gleichstellung.

Einen guten Ausgleich zum ehrenamtlichen politischen und queerpolitischen Engagement finde ich in meiner Familie, bei meinen Freunden und ganz wichtig, bei meinem kleinen Hund Othello.

 

 

 

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Kandidaturen und Mandate

Kandidat Berlin Wahl 2023

Angetreten für: CDU
Wahlkreis: Pankow 8
Wahlkreis
Pankow 8
Wahlliste
Bezirksliste Pankow
Listenposition
10

Kandidat Berlin Wahl 2021

Angetreten für: CDU
Wahlkreis: Pankow 8
Wahlkreis
Pankow 8
Wahlkreisergebnis
9,20 %
Erhaltene Personenstimmen
2201
Wahlliste
Bezirksliste Pankow
Listenposition
10

Politische Ziele

Meine ZIELE

Auf der Grundlage meiner Werte möchte ich mich für die Menschen imPrenzlauer Berg rund um den Kollwitzplatz einsetzen. Unser Stadtteil ist vielfältig, dass soll auch so bleiben und daher möchte ich mich als Abgeordneter für die Stärkung der lokalen Kunst und Kultur, für die Gewerbetreibenden und den Einzelhandel einsetzen. Insbesondere der Gastronomie möchte ich eine verlässliche Perspektive während und nach der Corona-Pandemie bieten. Unsere liberale Bürgergesellschaft braucht aber auch einen funktionierenden rechtlichen Rahmen. Wichtig ist mir hier der gesellschaftliche Schutz nicht nur für die klassische, sondern auch für die moderne Familie (Patchwork- und Regenbogenfamilie etc.). Konsequent möchte ich mich gegen jede Form von Hassgewalt einsetzen. Intoleranz hat in unserer Stadtgesellschaft keinen Platz. Schon aus persönlicher Verbundenheit möchte ich im Berliner Abgeordnetenhaus ein ständiger Ansprechpartner für alle Belange der LGBTIQ+ Communtity sein. Zwei Punkte liegen mir besonders am Herzen. Berlin darf nie wieder ein Ort sein, in dem Antisemitismus und Judenhass eine Rolle spielen dürfen. Genauso möchte ich deutlich vor den totalitären Tendenzen warnen, welche die AfD vertritt. Dem müssen wir als Demokraten mit allen Mitteln des Rechtsstaates konsequent entgegenwirken. Gerade in dieser Stadt gilt es auch, sich immer wieder an das Leid und die Konsequenzen kommunistischer Gewaltherrschaft zu erinnern. Deshalb werde ich natürlich auch in Zukunft die Partei DIE LINKE an ihre historische Verantwortung als SED erinnern.

 

MEINE WERTE

Im Jahr 2003 bin ich bewusst in die CDU eingetreten, weil sie bis heute für mich als einzige Partei an die schweren Jahre der Deutschen Teilung und an ihre Opfer erinnert. Sie setzt sich ein für eine kontinuierliche Förderung von Gedenkstätten und Zeitzeugenarbeit zur Erinnerung an die politische Verfolgung in der DDR, an Flucht und Vertreibung. Nicht zuletzt ist sie die einzige Partei, die jedes Jahr den Tag der Deutschen Einheit in zahlreichen Festveranstaltungen feierlich begeht. Damit verkörpert die CDU auch viele meiner persönlichen Werte.

Durch meine Erfahrungen in der SED-Diktatur weiß ich, nur in Freiheit ist ein würdevolles Leben möglich. Freiheit ist nicht nur ein Wort, sondern muss jeden Tag bewahrt werden. Und deshalb bin ich auch konservativ. Das bedeutet für mich, überhaupt den Mut zu haben, unsere Werte zu bewahren, das Neue aber aktiv anzunehmen und die moderne Gesellschaft so mitzugestalten.

Dazu zählen vor allem eine soziale Politik für die Menschen und Eigenverantwortung in der liberalen Bürgergesellschaft. Die Voraussetzung für all das ist aber ein funktionierender und verlässlicher Rechtsstaat, der die Grundrechte jedes einzelnen Menschen schützt.

 

 

 

 

 

 

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