Frage an Mario Göttling von Robert B. bezüglich Deutsche Einheit / Innerdeutsche Beziehungen (bis 1990)
Hallo Herr Göttling,
ich bin vor einigen Jahren aus Gründen der Arbeitsplatzsituation in der Prignitz aus Wittenberge Richtung Hamburg emigriert.
Sehen Sie perspektivisch eine Möglichkeit, dass es vielleicht auch mal wieder aufwärts geht in der Region? Wenn ja, was wäre hierfür zu tun?
Mit freundlichen Grüßen
Robert Bläsing
inzwischen Hamburg
Hallo Herr Bläsing,
vielen Dank für ihre Frage, ich möchte gerne darauf antworten.
Der "Aufbau Ost" ist in den letzten Jahren enorm ins Stocken geraten. In der Region sind Resignation und Frust zu spüren. Dem entsprechend wir die Begrifflichkeit "Aufbau Ost" auch allmählich zu einem Reizwort.
Aber es ist nicht hoffnungslos, davon bin ich überzeugt. Mit den richtigen Konzepten und einer Menge an Engagement kann die Region wieder auf die Beine kommen. Um Zukunft zu schaffen braucht man vor allem Jugend, die sich in der Heimatregion wohl fühlt. Darum glaube ich, dass verbesserte Bildungs- und Ausbildungsmöglichkeiten einen Schub geben können. Wo junge, gut ausgebildete Menschen sind, da lassen sich auch die Unternehmen nieder. Mit den Unternehmen kommen die Arbeitsplätze und neue Perspektiven.
Natürlich ist das nicht mit der Gründung von ein paar Ganztagsschulen getan. Das schafft man auch nicht innerhalb eines Jahres. Um kurzfrisitg eine Verbesserung herbeizuführen, müssen die Anreize für die heute niedergelassenen Unternehmen verbessert werden, mehr Menschen zu beschäftigen. Außerdem muss die Arbeitsvermittlung effizienter werden. Dazu hat die FDP hervorragende Vorschläge unterbreitet, die zum Teil im Deutschen Bundestag als Gesetzesentwurf vorliegen.
Auch regionenspezifisch kann einiges getan werden. So sollte der Tourismus eine deutlichere Rolle spielen. Die wunderschöne Natür in der Region kann als Wirtschaftsfaktor einiges bewirken!
Die heutigen Entscheidungsträger gehen leider anders vor. Die Landesregierung (SPD/CDU) hat dem Nordwesten Brandenburgs mit ihrem neuen Wirtschaftsförderkonzept einen weiteren Schlag ins Gesicht versetzt. Dagegen möchte ich vorgehen.