Frage an Marino Freistedt von Antonia B. bezüglich Wissenschaft, Forschung und Technologie
Sehr geehrter Herr Freistedt,
zur jetzigen Schulsituation würde ich Sie gerne fragen, ob Sie sich für mehr Lehrer an Schulen einsetzen?
Mit freundlichen Grüßen,
Antonia B.
Sehr geehrte Frau Behnken,
vielen Dank für Ihre interessante und wichtige Frage.
Die CDU in Hamburg trägt den "Schulfrieden" mit, der von den wesentlichen Fraktionen der Hamburger Bürgerschaft 2010 getroffen wurde. Darin wurde u.a. festgehalten, dass für die folgenden 10 Jahren kleinere Schulklassen an Stadtteilschulen und Gymnasien gebildet werden, um zu einer qualitativ besseren individuellen Förderung von Schülerinnen und Schülern beizutragen. Dies führte zu einer deutlichen Ausweitung der Lehrerstellen an Hamburger Schulen.
Heftige Kritik an der derzeitigen personellen und finanziellen Ausstattung übt die CDU aber an der unzureichenden Personalversorgung im Bereich der Inklusion. Die Schulbehörde versäumte - trotz Warnung der CDU - Klassen mit Inklusionsschülern, das sind Schüler mit sonderpädagogische Förderbedarf, personell stärker auszustatten. So entsteht bei hohem Engagement der Unterrichtenden doch ein pädagogischer Rückschritt, weil die unterrichtlichen Ansprüche mangels Zweitlehrer/-in oder Sozialpädagogen als Doppelbesetzung häufig nicht erfüllt werden können.
Hier wird der Senat künftig wesentlich mehr an gut ausgebildetem Personal investieren müssen. Lehrer und Schüler leiden unter dieser Fehlkalkulation des Senats. Deshalb sollte der Protest vieler Eltern und Lehrer Anlass genug sein, mehr Lehrer und Sozialpädagogen einzustellen. Sicherlich werden in Zukunft auch noch mehr Lehrer für den naturwissenschaftlichen Unterricht in allen Schulformen benötigt; ein weiterer Bedarf entsteht auch bei einigen philologischen Fächern und im Berufschulbereich aufgrund steigender Pensionierungen. Hamburg ist in der glücklichen Lage, voraussichtlich in den nächsten 15 Jahren steigende Schülerzahlen verzeichnen zu können. Schon aus diesem Grund benötigt Hamburg mehr Lehrer, die jetzt auch schon ausgebildet werden müssen.
Mit freundlichen Grüßen
Marino Freistedt