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Frage von Rico H. •

Frage an Marina Schuster von Rico H. bezüglich Gesellschaftspolitik, soziale Gruppen

Sehr geehrte Frau Schuster,

in Ihrer Antwort an Herrn Reth behaupten Sie:

"die Nähe zu den Ölstaaten spielt keine Rolle, Afghanistan ist bislang weder Transitland noch hat es eigene Ölvorkommen."

Wie erklären Sie sich, daß eine einfache Google-Abfrage im Prinzip das Gegenteil antwortet?
( zum Einstieg: http://de.wikipedia.org/wiki/Unocal )

Weiterhin behaupten Sie:

"Die Anschläge im Jahr 2001 gingen ohne Zweifel von Afghanistan aus ..."

Auf welche Beweise stützen Sie sich da?

Ausserdem kritisieren Sie die Aussen-und Sicherheitspolitik der Linken in Bezug auf Afghanistan und begründen dies mit:

"Als in Afghanistan massenhaft Menschen ermordet, brutal misshandelt und ihrer Zukunft beraubt wurden, haben wir aus dieser Partei wenig gehört."

Dazu frage ich Sie:

Was hat man denn zu dieser Zeit diesbezüglich aus Ihrer Partei gehört?

Mit allerbesten Wünschen

Rico Haaske

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Antwort von
FDP

Sehr geehrter Herr Haaske,

Afghanistan verfügt über keine eigenen Ölvorkommen. Das ist eine Tatsache. Die Fakten hierzu können bswp. im „World Energy Atlas 2007“ nachgeschlagen werden. Nach meinem Kenntnisstand gab es Pläne für eine Pipeline durch Afghanistan, die allerdings nie umgesetzt wurden. In Anbetracht der aktuellen Sicherheitslage in Afghanistan und den angrenzenden pakistanischen Stammesgebieten ist ein derartiges Großprojekt wohl auch auf absehbare Zeit nicht realisierbar.

Es gibt zahlreiche Belege aus öffentlich zugänglichen Quellen dafür, dass die Terroranschläge des 11. September 2001 zunächst in Afghanistan vorbereitet wurden. Der Abschlussbericht des zuständigen Untersuchungsausschusses im US-Kongress „Staff Statement No. 16 - Outline of the 9/11-Plot“ legt bspw. dar, dass die Attentäter des 11. September von der Al-Qaida-Führung in Lagern in Afghanistan ausgesucht und ausgebildet wurden. Es ist zudem erwiesen, dass in Afghanistan unter dem Regime der Taliban zahlreiche Ausbildungslager für terroristische Aktivitäten bestanden und das Land eine Rückzugsbasis für Al-Qaida dargestellt hat.

Die FDP vertritt seit jeher die Auffassung, dass Menschenrechte unteilbar sind und international durch ein System rechtlich verbindlicher Strukturen geschützt werden müssen. Es ist dabei für uns unerheblich, wo und von wem Menschenrechte verletzt werden. Wir haben dabei die Zustände in Abu Ghraib und Guantanamo ebenso kritisiert, wie wir aktuell bspw. das unverantwortliche Verhalten Robert Mugabes in Simbabwe oder der Militärjunta in Birma/Myanmar verurteilen.

Mit freundlichen Grüßen

Marina Schuster