Wie stehen Sie dazu Distanzunterricht einzuführen und die Präsenzpflicht temporär auszusetzen?
Schüler berichtet von Ängsten beim Schulbesuch nachdem regelmäßig jemand in der Klasse positiv getestet wird. Berechtigte Angst. Als Elternteil ist es nicht einfach, die richtige Mischung aus Beruhigung und Anerkennung berechtigter Gefühle zu finden.
Die Altersgruppe 0-18 hat die höchsten Inzidenzen in ganz Deutschland. Von "Sicheren Schulen" zu sprechen grenzt an Realitätsverweigerung.
Wie stehen Sie dazu Distanzunterricht einzuführen und die Präsenzpflicht temporär auszusetzen?
Zudem ist es extrem kalt durch das dauernde Lüften im Winter und die 20°C, welche die Arbeitsstättenverordnung für sitzende Tätigkeit vorschreibt werden unterschritten. Haben Sie da Lösungen?
Distanzunterricht scheint die beste Lösung zu sein.
Sehr geehrte Frau R.,
auf Ihre Frage gibt es leider keine einfache Antwort. Selbstverständlich nehme ich die Ängste der Schülerinnen und Schüler ernst, und auch die alarmierenden Inzidenzen. Wir haben die Pandemie noch nicht überwunden. Auf der anderen Seite hat der Distanzunterricht berufstätige Eltern an den Rand ihrer Leistungsfähigkeit gebracht - und zu oft auch darüber hinaus. Zudem leiden insbesondere Kinder aus schwierigen Elternhäusern darunter, nicht zur Schule gehen zu können. Der fehlende Kontakt zu Lehrkräften, Mitschülerinnen und Mitschülern hat ihre Zukunftschancen erheblich aufs Spiel gesetzt und Ungleichheit der Bildungschancen verschärft. Gerade die Schwächsten fielen noch weiter zurück. Im Hinblick auf die Möglichkeiten, die die nun vorhandenen Impfungen bieten, sowie auf die Luftreinigungsgeräte für die Klassenräume (damit auch nicht ständig bei Minusgraden gelüftet werden muss), bin ich deshalb der Meinung, dass wir momentan den Präsenzunterricht aufrecht erhalten können - selbstverständlich unter ständiger Beobachtung der Entwicklungen von Fallzahlen, Krankheitsbildern und Verläufen.
Mit freundlichen Grüßen
Marie-Agnes Strack-Zimmermann