Warum spielt Putins Völkermord-Handbuch keine Rolle in der bundesdeutschen Debatte?
Sehr geehrte Frau Strack-Zimmermann,
wir haben derzeit in Deutschland ja die Diskussion mit Menschen, die fordern, daß wir den Ukrainerinnen und Ukrainern in deren eigenem angeblichen Interesse Waffen vorenthalten. Warum wird dabei niemals auf das Dokument Bezug genommen, in dem Putin genau erklärt, was er mit den Menschen in der Ukraine vorhat?
Laut Timothy Snyder wird das Dokument sogar zum juristischen Beweismittel für den Völkermord, weil es die Absicht nachweist.
https://www.nzz.ch/meinung/snyder-ein-russisches-handbuch-zum-voelkermord-in-der-ukraine-ld.1678933
Wir tun in der deutschen Debatte immer so, als wolle Putin "nur" die Institutionen und die Souveränität und die Werte der Ukraine zerstören und nicht auch die Bevölkerung, und ich verstehe nicht, warum in Deutschland so verharmlost wird.
Sehr geehrte Frau L.,
vielen Dank für Ihre Frage. Das von Ihnen beschriebene Handbuch ist mir bekannt und ist auch in der politischen Debatte ein wichtiges Thema. Sie haben jedoch Recht, dass es öffentlich noch zu wenig bekannt ist, von einer pauschalen Verharmlosung möchte ich hierbei nicht sprechen. Meine Kolleginnen und Kollegen und ich nutzen jede Gelegenheit, um auf diese furchtbaren Informationen hinzuweisen und werden das auch weiterhin tun.
Mit freundlichen Grüßen
Marie-Agnes Strack-Zimmermann
Weitere Fragen an Marie-Agnes Strack-Zimmermann
Man kann der Rhetorik nichts entgegensetzen, weil Informationen in Russland zensiert werden
Zivilisten dürfen nicht als menschliche Schutzschilde benutzt werden. Die Besatzungsmacht darf auch keine Zivilisten aus dem eigenen Land in die besetzten Gebiete verschleppen oder verschicken.
Das können Sie hier nachlesen: https://crm.fdp.de/node/3265?r=145
Vorausgesetzt die Ukraine wird weiter von allen westlichen Staaten wirtschaftlich, humanitär und mit militärischem Material unterstützt.