Warum haben Sie die Öffentlichkeit über die Täter hinter den Anschlägen auf die Nord Stream 2 - Pipeline getäuscht?
Nach Berichten mehrerer deutscher und internationaler Zeitungen wusste die CIA bereits im Juni 2022 und damit drei Monate vor den Explosionen von ukrainischen Plänen, einen Anschlag Auf Nord Stream 2 durchzuführen. Die Pläne seien sehr detailliert gewesen, die CIA habe die Informationen, die sie von einem Informanten in der Ukraine erhalten habe, mit europäischen Verbündeten geteilt – auch Deutschland sei in Kenntnis gesetzt worden. Als Vorsitzende des Verteidigungsausschusses müssten demnach auch sie Kenntnis davon erhalten haben. Dennoch haben sie nach den Anschlägen, welche den vorher kommunizierten Plänen stark glichen, alleine Russland (und nicht etwa die Ukraine) verdächtigt und u.a. Folgendes gemutmaßt: „Nicht ausgeschlossen ist, dass sie [die Anschläge] von Russland gelenkt werden, um unsere Märkte zu erschüttern“. Warum haben Sie die Öffentlichkeit getäuscht, Frau Strack-Zimmermann? Erfolgte das vorsätzlich? Welche Konsequenzen ziehen Sie daraus?
Sehr geehrter Herr G.,
die Ermittlungen zu den Explosionen dauern noch immer an. Weder hat die CIA entsprechende Berichte bestätigt, noch haben wir entsprechende Berichte von Geheimdiensten erhalten. Es gibt noch keine abschließenden Ergebnisse, das heißt, es ist immer noch nicht eindeutig geklärt, wer für den Anschlag verantwortlich ist. Insofern weise ich Ihren Täuschungsvorwurf mit aller Vehemenz zurück.
Mit freundlichen Grüßen
Marie-Agnes Strack-Zimmermann