Setzen Sie sich für eine freie Selbstbestimmung der Bürger ein, indem Sie bei Impfdebatten und Abstimmungen für eine freiwillige Entscheidung bei der Frage zur Impfung stimmen?
Guten Tag Frau Strack-Zimmermann,
es ist bekannt, dass das Risiko eines schweren Krankheitsverlaufs bei Risikogruppen durch eine Corona-Impfung reduziert werden kann.
Was ebenso für eine verantwortungsbewusste Entscheidungsfindung bei Abstimmungen wichtig ist:
- Aktuell kann niemand sagen, von wie vielen Impfungen pro Person gesprochen wird - ist künftig alle 3 Monate eine Auffrischung nötig?
- Auch Länder mit einer sehr hohen Impfquote kämpfen mit einer vergleichbaren Situation wie aktuell in Deutschland
- Eine Impfung schützt nicht, wie bei anderen klassischen und wichtigen Impfungen, vor der Verbreitung des Virus
- Eine Impfung schützt ebenfalls nicht vor einer Infektion, wie es bei anderen Impfungen der Fall ist
- Auch mit einer Impfpflicht werden Mutationen bei uns auftreten - und ob eine Impfung dagegen hilft ist ebenfalls völlig unklar
Bei der aktuellen Datenlage kann also nicht davon ausgegangen werden, dass eine erzwungene höhere Impfquote eine echte Lösung ist.
Sehr geehrter Herr K.,
vielen Dank für Ihre Frage. Die FDP und ihre Mitglieder setzen sich sehr ernsthaft mit der schwierigen ethischen Frage nach einer Impfpflicht auseinander, und ich begrüße es, dass für die nächste Woche anstehende Entscheidung der Fraktionszwang aufgehoben ist bzw. anhand von Gruppenanträgen debattiert wird. Ich persönlich halte eine Impfpflicht für vertretbar und notwendig zur Überwindung der Pandemie und zur Verhinderung einer Überlastung des Gesundheitssystems, und setze mich dafür ein, halte jedoch auch die Gegenargumente, von denen Sie einige nennen, für legitim und schlüssig. Wie gesagt, das ist eine schwierige ethische Frage, aber ich bin davon überzeugt, dass das Parlament in den kommenden Wochen eine überlegte Entscheidung treffen wird.
Mit freundlichen Grüßen
Marie-Agnes Strack-Zimmermann