Sehr gehrte Frau Strack-Zimmermann, warum ist das Sondervermögen für die Bundeswehr in seiner Höhe von 100 Milliarden Euro gerechtfertigt?
Ein Nato Russlandkrieg würde nicht mit Panzern gefochten, sondern 2 km hinter der polnischen Grenze in einem Atomkrieg enden. Da bringen uns Panzer und anderes Gerät das man mit diesem Geld kaufen könnte doch herzlich wenig. Im übrigen hat die gesamte Nato schon jetzt eine absolute Übermacht in jeder relevanten Rüstungskategorie: https://de.statista.com/statistik/daten/studie/379080/umfrage/vergleich-des-militaers-der-nato-und-russlands/ . Wieso sehen sie also die Notwendigkeit, das Äquivalent eines ganzen Jahreshaushalts allein für Rüstung auszugeben?
Sehr geehrter Herr M.,
vielen Dank für Ihre Anfrage. Über Jahre haben wir die Bundeswehr stiefmütterlich behandelt, zu wenig Mittel, aber insbesondere auch zu wenig Aufmerksamkeit hineingesteckt. Die Ausstattung und Struktur entsprechen nicht mehr unseren modernen Anforderungen. Deshalb haben wir bereits in unserem Koalitionsvertrag festgelegt, dass wir uns verstärkt um Ausstattung und Modernisierung der Truppe kümmern werden. Auch gegenüber unseren Bündnispartnern in der NATO haben wir diesbezüglich Verantwortung (Stichwort 2%-Ziel). Der Angriffskrieg auf die Ukraine hat uns aber verdeutlicht, dass nur ein wirklich verteidigungsfähiger Staat seinen Frieden selbstständig sichern kann. Hier wurden wir durch lange Friedenszeiten verwöhnt. Sich bequem ins gemachte Nest zu setzen wird auf Dauer nicht gutgehen. Daher haben wir uns entschieden, wichtige Modernisierungen für die Bundeswehr anhand des 100-Mrd-Pakets vorzuziehen. Insofern beschleunigt die momentane Situation lediglich ohnehin geplante Vorhaben. Zentral ist jetzt, die Gelder umsichtig und effizient einzusetzen.
Mit freundlichen Grüßen
Marie-Agnes Strack-Zimmermann