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Marianne Schieder
SPD
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Frage von Bernd W. •

Frage an Marianne Schieder von Bernd W. bezüglich Gesundheit

Sehr geehrte Frau Schieder,

ich möchte von Ihnen wissen, ob Sie uns am Limit arbeitenden Pflegekräfte in Bayern unterstützen? Ob Sie sich für eine gesetzlich vorgeschriebene Mindestpersonalbemessung in allen Kliniken, auch in den Privathäusern (auch nach der Bundestagswahl!!!) einsetzen? Die Linken und die Grünen haben jedenfalls Unterstützung zugesagt. Sind Sie auch dabei, denn es ist für uns und damit auch für unsere Patienten in vielen Häusern 5 vor Zwölf, wenn nicht schon
Ende der Fahnenstange. Wir brauchen dringend Verstärkung und nicht noch mehr weltfremde Bürokratie bei unserer für die Gesellschaft so wichtigen Tätigkeit. Wir lieben nämlich unseren Beruf und die Bundesregierungen der Vergangenheit haben nicht viel zu unserer Entlastung getan. Ich spreche aus 35-jähriger Berufserfahrung. Bitte, ändern Sie und Ihre Kollegen etwas, bevor es zu spät ist. In Norwegen geht´s nämlich auch anders, wie ich seit meinem Skandinavien-Urlaub weiß.

Mit freundlichen Grüßen

B. W. aus Tiefenbach

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Antwort von
SPD

Sehr geehrter Herr W.,

vielen Dank für Ihre Anfrage.

Die oft schwierige und hoch belastende Situation von Pflegekräften ist von vielen Begegnungen mit Pflegekräften, aber auch mit Patientinnen und Patienten bekannt. Deshalb habe ich beispielsweise auch die ver.di-Aktion "Oberpfälzer für mehr Krankenhauspersonal" als Erstunterzeichnerin mitgetragen.

Menschen, die in Gesundheits-, Pflege-, Erziehungs-, Sozial- und Bildungsberufen arbeiten, verdienen mehr Anerkennung! Die SPD will deshalb eine Beschäftigungspolitik, durch die soziale Dienstleistungen gestärkt werden.

Wir setzen uns für mehr und besser bezahltes Pflegepersonal in Krankenhäusern ein. Deshalb wollen wir verbindliche Personalstandards umsetzen - die selbstverständlich auch für private Kliniken gelten. Der Pflegeberuf muss gerecht bezahlt, flexibler wahrnehmbar und mit mehr Aufstiegschancen versehen werden. Wir werden die aktuellen Arbeitsbedingungen von Pflegehilfskräften und –fachkräften diskutieren und konkrete Vorschläge zur Verbesserung der Attraktivität des Pflegeberufes erarbeiten.
Eine gute und sichere Versorgung für Patientinnen und Patienten gibt es nur mit ausreichend Personal.

Wir brauchen bessere Arbeitsbedingungen in der Pflege und einen leichteren Zugang zu Ausbildung und Studium. Das Pflegeberufegesetz ist dazu ein wichtiger Beitrag.

Um der Zersplitterung der arbeitsrechtlichen Vereinbarungen und der Tarifabschlüsse zu begegnen, ist ein allgemeinverbindlicher Branchentarifvertrag Soziales notwendig. Der hohe Kosten- und Wettbewerbsdruck in den Sozial- und Gesundheitsbranchen wird vielfach auf dem Rücken der Beschäftigten ausgetragen, die viele leisten, dafür aber schlecht bezahlt werden. Auch das wollen wir ändern. Gute Arbeit und Tarifbindung darf kein Privileg für manche Sektoren sein, sondern der Normalfall für alle.

Mit freundlichen Grüßen

Marianne Schieder, MdB

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