Frage an Maria Scharfenberg von Walter J. bezüglich Landwirtschaft und Ernährung
Sehr geehrte Frau Scharfenberg,
am Bauerntag in Hemau hat Herr Seehofer darauf hingewiesen, dass derzeit in Bayern weniger Genmais angebaut werde als zur Zeit seines Amtsantrittes, als noch die Rot-Grüne Koalition regierte. Mittlerweile habe ich diese Meldung auch in einem TV-Interview von ihm nochmals gehört.
Meine Frage daher, stimmt dies - und wenn ja, wie ist dies zu erklären?
Vielen Dank für Ihre Antwort
Mit freundlichem Gruß
Walter Janka
Sehr geehrter Herr Janka,
nachdem Herr Seehofer schon seit Wochen mit dieser Aussage durch die Lande zieht, habe ich mir mal die Zahlen besorgt, allerdings für die gesamte Bundesrepublik. Anhand dieser Zahlen können Sie sehen, dass seit dem Amtsantritt Seehofers die Anzahl der durchgeführten Freisetzungsexperimente deutlich zugenommen hat:
2000: 167
2001: 46 (Januar 2001 wurde Renate Künast Verbraucherministerin)
2002: 31
2003: 20
2004: 22
2005: 52 (Oktober 2005: Horst Seehofer wurde Landwirtschaftsminister)
2006: 52
2007: 81
In Bayern wird Genmais heute fast ausschließlich auf den Versuchsgütern des Freistaats angebaut. Dass auf privaten landwirtschaftlichen Flächen praktisch kaum mehr eine Freisetzung stattfindet, ist dem Protest aus der Bevölkerung, von den Umweltverbänden und nicht zuletzt von uns Grünen zu verdanken. Ich halte es nicht für glaubwürdig, wenn sich die CSU nun einerseits ein gentechnikkritisches Mäntelchen umzulegen versucht, andererseits dort, wo sie konkret Verantwortung trägt und wirklich etwas bewirken könnte, der Gentechnik in der Landwirtschaft Tür und Tor öffnet.
Mit freundlichen Grüßen
Maria Scharfenberg