Welche Arten der Hungerbekämpfung in Entwicklungsländern unterstützen Sie?

Lieber Herr V.,

vielen Dank für Ihre Frage zu einem Thema, dass mich sehr beschäftigt.

Dokumentationen wie die über Vandana Shiva und die Rettung von Saatgut / Saatgutbibliotheken und auf der anderen Seite z.B. Nestle zum Thema Wasser sind nur zwei Beispiele, die die sich ausbreitenden menschengemachten Katastrophen sehr deutlich vor Augen führen.

Praktiken, wie die von Nestle, darf es nicht geben. Sauberes Trinkwasser ist ein Menschenrecht. Wasser ist ein Gemeingut. 

Da ich aus dem Bildungsbereich komme, liegt auch da mein Ansatz zum Erhalt von Menschenwürde und Zugang zu allem Notwenigen, was wichtig für ein gesundes Leben ist, in diesem Bereich. 

Mir ist Bildung wichtig, aber Bildung, die zu dem jeweiligen Land passt und zur Selbstwirksamkeit befähigt. 

In dem Zusammenhang würde ich auch gerne den Begriff Entwicklungsländer reflektieren. Ich setzte mich gerade in einem Projekt ein, in dem es um Aktivierung von Nachbarschaften (in Deutschland) geht: https://sonec.org . Wir lernen hier von unseren indischen Freund*innen. Deutschland ist ein "Entwicklungsland" was Beziehungsfähigkeit und Partizipation angeht. 

Wir sollten aufhören andere Länder zu entwickeln. Wir sollten endlich anerkennen, was unser Beitrage zum Hunger in der Welt waren und sind, statt uns ständig mit Entwicklungshilfe zu rühmen.

Wir müssen aufhören andere Länder auszubeuten und begreifen, dass man den eigenen Reichtum nicht auf der Armut anderer aufbauen kann. Fairer Handel und Augenhöhe sind die Grundlage, die der Armut und dem Hunger den Boden entzieht.

Bis die Welt zur Gerechtigkeit und Gleichgewicht findet, ist ein würdevolles Teilen und voneinander Lernen / die andere Seite verstehen wollen angesagt.

Habe ich damit Ihre Frage beantwortet?

Es ist sicher keine erschöpfende Antwort aber vielleicht sehen wir uns mal bei einem der offenen Abend der ÖDP Augsburg?  https://www.oedp-augsburg.de/startseite

Viele Grüße

Maria Brandenstein