Frage an Margarete Bause von Annette Z. bezüglich Raumordnung, Bau- und Wohnungswesen
Hallo Frau Bause,
ich wohne an der Leopoldstraße und seit neuestem befindet sich die Münchner Freiheit im Ausnahmezustand, weil eine neue Tramlinie gebaut wird. Sind sie der Meinung, dass diese Linie notwendig ist, oder würden sie das Geld nicht eher für andere Dinge verwenden, wie z. B. Freizeitmöglichkeiten für Jugendliche?
Liebe Grüße,
A. Zoch
Sehr geehrte Frau Zoch,
die große Baustelle an der München Freiheit ist sicher bedauerlich, aber ich glaube die Mühe und der finanzielle Aufwand lohnt sich in mehrerlei Hinsicht.
Derzeit verkehren auf der Leopoldstraße viele Busse in Richtung Norden, die durch die Trambahn ersetzt werden. Dadurch kann die Münchner Verkehrsgesellschaft ihren Betrieb finanziell effizienter durchführen und hat Spielräume für Angebotsverbesserungen, die gerade auch Jugendlichen zugute kommen. Auch energetisch wird der Betrieb effizienter und da die Trambahn mit Strom fährt, entstehen zumindest lokal weniger Abgase, bei Nutzung von regenerativen Energien entfallen sie völlig.
Dazu kommt noch der so genannte Schienenbonus. Zahlreiche Untersuchungen haben nämlich ergeben, dass bei sonst gleichem Taktangebot mit einer Tram 20-50 % mehr mitfahren als im Bus, d.h. viele vom Auto auf den Öffentlichen Verkehr umsteigen. Die Tram bewirkt, dass deutlich weniger mit dem Auto gefahren wird, mit all den positiven Folgen wie weniger Stau, bessere Luft, mehr Platz für Fußgänger und Radfahrer und weniger Unfälle.
Ihre Ansicht, dass allen Jugendlichen vernünftige Perspektiven geboten und dafür die entsprechenden finanziellen Mittel bereitgestellt werden müssen, teile ich voll und ganz. Ich sehe allerdings das Einsparpotenzial eher bei größeren Straßenausbauten, die wir angesichts der steigenden Öl- und damit Benzinpreise nicht mehr wie im bisher geplantem Maße brauchen werden.
Beste Grüße,
Margarete Bause