Frage an Marco Wanderwitz von Olaf W. bezüglich Familie
Wie wollen Sie/Ihre Partei weitere Schulschließungen im ländlichen Raum verhindern ?
Sehr geehrter Herr Wissel,
vielen Dank für Ihre Anfrage.
Sachsens Schullandschaft soll stabilere Strukturen bekommen trotz des drastischen Rückgangs der Schülerzahlen. Deshalb müss Sachsen ein Schulnetz bauen, dass Eltern und Schulträgern Planungssicherheit gibt.
Ziel muss sein, für die nächsten 10 bis 15 Jahre eine stabile Zahl von gesicherten Schulen zu etablieren. Gab es an Mittelschulen im Schuljahr 1999/2000 noch ca. 214.000 Schüler, werden es im Schuljahr 2008/2009 nur noch voraussichtlich 94.000 sein. Gab es an Gymnasien im Schuljahr 1999/2000 noch 142.000 Schüler, werden es im Schuljahr 2008/2009 nur noch ca. 67.000 sein. Die Anpassung des Schulnetzes an die dramatisch gesunkenen Schülerzahlen ist sicher ein schmerzhafter Prozess. Diese Entwicklung ist aber notwendig und Klar berechenbar, weil diejenigen Kinder, die 2008/2009 die Schule besuchen, heute bereits geboren sind.
Jedoch müssen Entscheidungen über die Schließung von Schulen mit Augenmaß, allerdings auch konsequent getroffen werden. Ausnahmen kann es nur in dünn besiedelten Gebieten geben. Das Sächsische Schulgesetz lässt keine unzumutbaren Schulwege zu. Für Gebiete im dünnbesiedelten Raum sind Ausnahmen von Mindestschülerzahlen und -zügigkeiten und zwar von 15 Schülern pro Klassenstufe an Grundschulen, jeweils 20 Schülern für die zwei Klassen je Klassenstufe an Mittelschulen und jeweils 20 Schülern für mindestens drei Klassen je Klassenstufe an Gymnasien möglich. Es obliegt dem Träger des Schülerverkehrs und der Organisation vor Ort, eine angemessene Schülerbeförderung zu organisieren.
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Marco Wanderwitz, MdB