Marco Wanderwitz
CDU
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Frage von Stefan M. •

Frage an Marco Wanderwitz von Stefan M. bezüglich Jugend

Sehr geehrter Herr Wanderwitz,

in Zusammenhang mit der Debatte um die Online-Zukunft öffentlich rechtlichen Fernsehens las ich auf dem Heise-Newsticker: "[Reinhard] Grindels Fraktionskollege Marco Wanderwitz plädierte dafür, junge Menschen stärker für Zeitungslektüre zu begeistern. Der laut verschiedenen Studien bei drei bis sieben Prozent der Surfer festzustellende ´exzessive Gebrauch der elektronischen Medien´ sei eine Folge der ´Verabschiedung vom realen gesellschaftlichen Leben.´"

Quelle: http://www.heise.de/newsticker/Bundestag-streitet-ueber-die-Online-Zukunft-von-ARD-und-ZDF--/meldung/137969

Ich teile Ihre Ansicht nicht. Tatsächlich ist die Zeitung, insbesondere die Tageszeitung, als Medium unter den Jugendlichen, zu denen ich mit 19 Jahren auch fast noch zähle, so gut wie tot. Die einzige Ausnahme bilden Stadtzeitungen, die aber auch nur wegen der Veranstaltungskalender so beliebt sind.

Hingegen kommunizieren fast alle Jugendliche über soziale Netzwerke, oder schreiben und lesen Blogs. Die Ansicht unter Jugendlichen, wie sie sich mir darbietet, ist, dass solche themenbezogenen Nachrichtenquellen, genauso wie die Online-Angebote von Tageszeitungen und auch der Tagesschau, sehr gut angenommen werden, und tatsächlich die Medienkompetenz und Gesellschaftsfähigkeit der Leser steigern, da eine aktive Auswahl stattfindet, die zum Beispiel im Fernsehen oder in einer regionalen Tageszeitung von einer höheren Stelle diktiert wird.

Aufgrund dieser Ansichten möchte ich sie fragen, wie sie zu ihrer Einschätzung kommen, die Vernachlässigung von Printmedien bedeute eine "Verabschiedung vom realen gesellschaftlichen Leben".

Ich selber betreibe auch ein Blog über einige Freizeitaktivitäten, und habe durch ebendieses viele neue Bekannte mit ähnlichen Interessen gefunden. Wäre das im Kleinanzeigenteil einer Lokalzeitung ebenso einfach?

Antwort von
CDU

Sehr geehrter Herr Majewsky,

haben Sie Dank für Ihre Anfrage.

Sie haben natürlich Recht, dass viele junge Menschen (auch) über andere Quellen Nachrichten und Informationen gewinnen. Mein Zitat ist so auch nicht richtig wiedergegeben. Ich habe gesagt: "Der exzessive Gebrauch der elektronischen Medien, von zehn bis achtzehn Stunden pro Tag ist in der Folge eine Verabschiedung vom realen gesellschaftlichen Leben, verbunden mit allen negativen sozialen und gesundheitlichen Konsequenzen." Das sehe ich so, wie ich es (richtig) gesagt habe.

Ich bin der Ansicht, dass Zeitungen Leitmedien sind und das auch bleiben werden. Im Übrigen würde es die Onlineausgaben von Tageszeitungen ohne die Printausgaben so jedenfalls nicht geben können. Der journalistische Anspruch der Tageszeitung ist mir wichtig, hier liegt der große Unterschied beispielsweise zu den allermeisten Blogs.

Mit freundlichen Grüßen

Marco Wanderwitz

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