Frage an Marco Genthe von Anja L. bezüglich Arbeit und Beschäftigung

Hallo Anja, vielen Dank für Deine Frage!

Ja, es ist auch mir aufgefallen, dass immer weniger Jugendliche sich für Politik interessieren und ich halte das für eine Katastrophe. Dabei stehen jetzt Weichenstellungen an, die einen entscheidenden Einfluss auf das Leben der jetzt jüngeren Menschen haben werden. Ich hoffe, Du schwimmst gegen diesen Strom und engagierst dich bei einer demokratischen Organisation - am Besten natürlich bei den Julis...! Auf Deine Frage, wie es zu verhindern ist, dass so viele Jugendliche auf staatliche Hilfe angewiesen sind, gibt es keine einfache Antwort und schon gar keine, für die der Platz hier ausreicht. Der wichtigste Faktor für einen persönlichen beruflichen Erfolg ist sicher die Bildung. Daher muss bereits in den Schulen angesetzt werden. Das bedeutet: Schulausbildung ab dem vollendeten 5. Lebensjahr, Fremdsprachenunterricht in der Grundschule, Abitur nach 12 Jahren, Ganztagsschulen, Stärkung der Hauptschule durch Konzentration auf die Praxis, Stärkung der Autonomie der Hochschulen und einiges mehr. Hinsichtlich des Mangels an Ausbildungs- und Arbeitsplätzen ist eine bessere Wirtschaftspolitik notwendig. Bei 40.000 Pleiten im Jahr können sich viele kleine und mittelständische Betriebe vor Ort einfach keine Azubis mehr leisten. Das bedeutet: Steuerreform, Abbau der 90.000 Einzelvorschriften (allein die verhindern 1 Million Arbeitsplätze) Deregulierung des Arbeitsmarktes und vieles mehr. All diese Dinge hängen eng zusammen und wer einen einfachen Weg verspricht, ist unseriös. Ich hoffe, trotz der Kürze, Deine Frage zumindest ansatzweise beantwortet zu haben.

Mit freundlichen Grüssen

Dr.Genthe