Marc Teuku
PIRATEN
Zum Profil
Frage stellen
Die Frage-Funktion ist deaktiviert, weil Marc Teuku zur Zeit keine aktive Kandidatur hat.
Frage von Daniel L. •

Frage an Marc Teuku von Daniel L. bezüglich Verkehr

Sehr geehrter Herr Teuku,

Wie steht die Nordrhein-Westfälische Piratenpartei zum geplanten Bau der Campusbahn in Aachen?

Was ist Ihre persönliche Meinung zu diesem Thema?

Was halten Sie von den folgenden Aussagen:
1) Die Campusbahn wird zu teuer.
2) Die Campusbahn bringt keine hinreichenden Voreile für Aachen.
3) Eine Stadt in der Größe von Aachen braucht ein Straßenbahnnetz als Ergänzung zum Busverkehr.

Vielen Dank im Voraus für Ihre Antworten.

Antwort von
PIRATEN

Wie steht die Piratenpartei NRW zum geplanten Bau der Campusbahn in Aachen?

Wir befassen uns gerade intensivst mit dem Thema Campusbahn im AK Kommunalpolitik der Piratenpartei Aachen. Aktuell haben wir noch keinen endgültigen Standpunkt, da es noch viele offene Fragen gibt. Die Campusbahn an sich wäre allerdings mit Sicherheit ein Gewinn für Aachen.

Ein Kritikpunkt wäre, dass die Technologie, mit der die Campusbahn betrieben werden soll, nach heutigem Stand noch nicht vorhanden ist. Das heisst für uns im Klartext, dass wir darauf hoffen müssen, dass die Technik sich bis zum möglichen Bau der Campusbahn auf das entsprechende Niveau entwickelt hat. Ein weiterer Kritikpunkt ist der Mangel an Alternativvorschlägen.

Die Stadtverwaltung sagt lediglich, dass bis 2020 das Fahrgastaufkommen, nicht mehr von Bussen bewältigt werden kann und die Campusbahn eine Lösungsmöglichkeit wäre. Aber was passiert, wenn die Campusbahn nicht kommt? Wie sehen alternative Lösungsmöglichkeiten aus?

Was halten sie von folgenden Aussagen?

1.

Die Campusbahn wird viel zu teuer

Die Campusbahn ist mit kalkulierten Kosten von ca. 190 Mio. € sicher ein Großprojekt.

Laut den Planern sollen bis zu 90% der Anschaffungskosten aus Fördergeldern kommen. Doch was, wenn die Fördergelder ausbleiben? Um diese Fördergelder zu beziehen muss man sich bei entsprechenden Ausschreibungen bewerben und hoffen, dass man den Zuschlag bekommt. Es ist also momentan noch absolut unsicher, dass die Gelder für das Projekt Campusbahn aus diesen Töpfen zusammen kommen. Ein weiterer Faktor sind die fortlaufenden Kosten für den Unterhalt. Die bislang kalkulierten Mehrkosten für die Aseag liegen zwischen 4 und 6,5 Mio €. An dieser Stelle frage ich mich, wie die Stadt Aachen diese Mehrkosten stemmen will bei einem aktuellen Haushaltsdefizit von ca. 40 Mio. €.

2.

Die Campusbahn bringt keine hinreichenden Vorteile für Aachen.

Ich denke schon, dass die Campusbahn Vorteile für Aachen bringen würde. Sie wäre als fortschrittliches ökologisches Projekt ein Aushängeschild für die Stadt Aachen und dazu noch eine Entlastung zum traditionellen ÖPNV. Darüber hinaus kann sie wesentlich mehr Personen transportieren, als die herkömmlichen Busse.

3.

Eine Stadt in der Grösse von Aachen braucht ein Strassenbahnnetz als Ergänzung zum Busverkehr

In Städten, die vergleichbar groß bzw. vergleichbar viele Einwohner hat sich ein Strassenbahnnetz

als bewährt herausgestellt. Von daher denke ich, dass es eine sinnvolle Ergänzung sein könnte. Dazu kommt noch, dass laut den Untersuchungen, die von den Initiatoren der Campusbahn in Auftrag gegeben wurden, es bis 2020 ein so hohes Fahrgastaufkommen geben wird, dass es nicht mehr durch Busverkehr allein bewältigt werden kann. Ich fordere die Offenlegung dieser Untersuchungen, um zu sehen, auf welcher Grundlage die Werte ermittelt wurden. Man muss allerdings auch bedenken, dass die Campusbahn kein flächendeckendes Strassenbahnnetz in Aachen etablieren möchte, sondern lediglich der neuerschlossene Campus Melaten mit Aachens meistbefahrener Straße, der Triererstr. und Adalbertsteinweg, verbunden werden soll.