Frage an Manuel Sarrazin von Gaby H. bezüglich Kultur
Lieber Manuel Sarrazin,
danke für eine Antwort. Sie schreiben:
"... dass wir zwar das Anliegen teilen, die Tamm Ausstellung in Hamburg zu halten, es aber für kontraproduktiv halten, dass die Stadt keinen Einfluss auf das Ausstellungskonzept eingefordert hat."
Meine Frage: warum wurde bei einem so sensiblen Thema der Geschichte einem Militariafan wie Tamm die Alleinherrschaft überlassen? Soll es dabei bleiben? Es reicht nicht aus es kontraproduktiv zu nennen. Das ist Weichspülersprache.
Meine nächste Frage deshalb: Was werden Sie und Ihre Partei konkret unternehmen um diesen unhaltbaren Zustand etwas entgegenzusetzen?
Inzwischen habe ich auch die offizielle Stellungnahme des Sprechers ihrer Partei eingelesen.
Auch diese beantwortet nicht die Frage und hat meine Bedenken eher noch verstärkt.
Für mich steht nach wie vor leider die Tatsache im Raum wie sie in der Möwe Broschüre beschrieben wird:
"Ein Museum, in dem gewaltsame Eroberungspolitik, Werkzeuge der Vernichtung und Kriegshandlungen verharmlost oder glorifiziert werden, würde im Widerspruch zur Präambel der Hamburger Verfassung stehen, nach der die Hansestadt ‚im Geiste des Friedens eine Mittlerin zwischen allen Erdteilen und Völkern der Welt’ sein will. Die Hamburger Öffentlichkeit ist bisher nicht angemessen darüber informiert worden, in welch hohem Maß Tamms Sammlung kriegs- und militärbezogene Gegenstände umfasst und welches Geschichtsbild er mit ihnen verbindet. Der mit der Stadt abgeschlossene Vertrag ermöglicht es Tamm, in völlig autokratischer Weise zu bestimmen, welche Exponate er in dem neuen Museum präsentiert.“ (Möwe, TAMM TAMM, S. 6.)
Danke für eine Antwort
mit freundlichen Grüßen Gaby Harms
Liebe Frau Harms!
Auf Ihre Frage: Aus diesem Grunde haben wir uns bei der Abstimmung in der Bürgerschaft enthalten. Leider ist die Finanzierung in dieser Form aber dennoch gegen unseren Willen so beschlossen worden, so dass die Bürgerschaft jetzt nur noch sehr begrenzte Möglichkeiten der Einflussnahme hat. Wir werden das Projekt weiterhin sachlich und fachlich kritisch im Kulturausschuss begleiten und teilen Ihr Interesse, dass bei der Gestaltung der Ausstellung neben Herrn Tamms Interessen auch die von Ihnen angestoßene öffentliche Diskussion berücksichtigt wird.
Mit freundlichen Grüßen,
Manuel Sarrazin