Frage an Manuel Sarrazin von Ingo E. bezüglich Gesundheit
Guten Tag Herr Sarrazin,
was es mit den sog. Chemtrails auf sich hat, warum dies Thema nirgendwo öffentlich erscheint und bis zu welchem Ausmaß die dem Flugzeug-Kraftstoff beigemengten Chemikalien für alle Bürger gesundheitsschädlich sind ? Und mit welchen gesundheitlichen Spätfolgen ist zu rechnen ? Besonders wichtig für uns betroffene Bürger ist es zu wissen, WER die verantwortlichen Ideengeber, Urheber , Organisatoren sowie die politisch Verantwortlichen - international gesehen- sind? Und aus welchem Grund schweigt "Greenpeace" dazu ?
Mit freundlichen Grüßen
Ingo Evard
Sehr geehrter Herr Evard,
vielen Dank für Ihre Anfrage auf Abgeordnetenwatch.de vom 29.11.2009.
Wir bitten Sie, die späte Antwort zu entschuldigen.
Nach unserem Kenntnisstand ist der Begriff „Chemtrails“ wissenschaftlich nicht abgesichert. Das Max-Planck-Institut bezeichnet die weißen Streifen, die Flugzeuge hinterlassen, als „Kondensstreifen“. Zur Entstehung der Kondensstreifen erklärt das Max-Planck-Institut:
„Warum treten Kondensstreifen auf?
In der Reiseflughöhe von 10 - 13 km ist die Umgebungstemperatur mit -40°C bis -70°C sehr niedrig. Die Temperatur nimmt gewöhnlich vom Erdboden bis in diese Höhe ab, um darüber wieder anzusteigen. Dieses Temperaturminimum kennzeichnet den Übergang zwischen Troposphäre und der darüber liegenden Stratosphäre, die sogenannte Tropopause. Der maximal mögliche Feuchtegehalt der Atmosphäre (jenseits dessen Kondensation und Wolkenbildung auftreten) wird mit abnehmender Temperatur sehr klein. 100% relative Feuchte in der Nähe der Tropopause entsprechen nur etwa 1/1000 der Wasserdampfdichte am Boden. Die meisten anderen Gase nehmen dagegen mit der Höhe sehr viel langsamer ab. So beträgt die Dichte von Sauerstoff oder CO2 in Tropopausennähe immer noch etwa 1/3 des bodennahen Wertes. Die Verbrennung von 1 kg Kerosin in der Flugzeugturbine erzeugt 1,25 kg Wasserdampf und 3 kg CO2, sowie Stickoxide und Russ. Während die zusätzliche Menge an Wasserdampf in Bodennähe gegenüber der natürlichen Menge unerheblich ist, führt sie nahe der Tropopause häufig unmittelbar hinter dem Flugzeug zu Kondensation. Diese Bildung von Kondensstreifen wird um so wahrscheinlicher, je geringer die Temperatur der Umgebungsluft ist.“
( http://www.mpimet.mpg.de/presse/faqs/welche-rolle-spielen-kondensstreifen-fuer-unser-klima.html ,
Homepage abgerufen: 01.02.2010, 13:15 Uhr)
Näheres auch vom Deutschen Zentrum für Luft- und Raumfahrt: http://www.dlr.de/DesktopDefault.aspx/tabid-1/86_read-16715/ (Homepage abgerufen am 01.02.2010, 13:23 Uhr). Hier werden auch die verschiedenen Arten der Kondensstreifen erläutert.
Bei der Verbrennung des Kerosins entsteht neben Wasserdampf also auch das klimaschädliche CO2. Dieses gefährdet implizit durch den Klimawandel natürlich auch den Menschen wie alle Lebewesen. Daher setzen wir Grüne uns dafür ein, dass der klimaschädliche Flugverkehr minimiert wird, z.B., indem Kerosin besteuert wird (vgl. dazu: http://www.michael-cramer.eu/verkehr/luft/1776367.html, abgerufen 01.02.2010, 13:27 Uhr).
Nach den unzureichenden Ergebnissen der UN-Klimakonferenz in Kopenhagen im Dezember 2009 müssen wir weiter daran arbeiten, dass Klimaschutz verbindlich wird. In einer Pressemitteilung vom 1. Februar 2010 sagt der Sprecher für Klimapolitik von BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN, Dr. Hermann Ott: „(…) Die Europäische Union hat mit ihrem Ziel von 20 Prozent als Vorreiter des Klimaschutzes abgedankt. (…) Wir fordern die Bundesregierung deshalb auf, die EU schnell zu einer 30-prozentigen CO2-Minderung ohne Auflagen zu bewegen, um die Verhandlungen bis Mexiko Ende des Jahres zu befördern.“
Wir hoffen, Ihnen mit diesen Informationen weitergeholfen zu haben.
Mit freundlichen Grüßen,
Manuel Sarrazin