Frage an Manuel Sarrazin von Janine K. bezüglich Gesundheit

Liebe Frau Köppe,

vielen Dank für Ihre Fragen. Die ich gerne der gestellten Reihenfolge
nach beantworte.

Die Rente mit 67 stößt bei vielen zunächst auf Widerstand. Immerhin verlangt die Reform jedem Erwerbstätigen in unserem Land zwei weitere Jahre beruflichen Einsatz ab. Doch sie ist die notwendige Antwort auf einen demografischen Wandel, auf den unsere Renten- und Arbeitsmarktpolitik rechtzeitig reagieren muss. Wir benötigen flexible Übergangsmöglichkeiten in den Ruhestand, denn es macht einen Unterschied, ob jemand lange Zeit auf dem Bau oder an der Universität gearbeitet hat. Eine längere Arbeitszeit ist nur dann zu vertreten, wenn es für die älteren Menschen auch die Chance gibt, zu arbeiten. Die Grünen treten für eine Kultur der Altersarbeit ein. Dafür brauchen wir mehr Gesundheitsvorsorge, altersgerechte Arbeitsplätze und Weiterbildung. Wir wollen zudem die Teilrente bekannter machen und den Zugang zu ihr erleichtern.

Zu Ihrer zweiten Frage: Eine Mindestlohn-Kommission, die sich aus VertreterInnen der Sozialpartner und der Wissenschaft zusammensetzt, soll eine generelle Lohnuntergrenze von mindestens 7,50€/h festlegen. Auch der Deutsche Gewerkschaftsbund fordert diese Untergrenze, die für alle Beschäftigungsverhältnisse gelten soll. Branchen- und regionalspezifische Mindestlöhne darüber sollten meines Erachtens ergänzend möglich sein, so wird ein Absacken des Lohnniveaus in Branchen und Regionen mit hohen Löhnen verhindert.

Mit freundlichen Grüßen,

Ihr Manuel Sarrazin