Frage an Manuel Höferlin von Michael S. bezüglich Familie
Herr Höferlin,
mich persönlich würde interessieren, was zukünftig für Behinderte getan wird? Speziel die Förderung der Mobilität und das barrierefreie Wohnen liegt mir sehr, sehr am Herzen, weil ich selbst davon betroffen bin.
Ich persönlich halte eine Neuauflage bzw. eine Verbesserung des SGB´s sehr von nöten.
Dem Behinderten Menschen werden darin zwar bedacht nur an der Umsetzung scheint es arg zu scheitern. Wie sehen Sie das?
Bitte um Stellungnahme!
Sehr geehrter Herr Scholz,
vielen Dank für Ihre Frage vom 14. September.
Liberale Politik für Menschen mit Behinderung ist Bürgerrechtspolitik.
Alle Menschen haben ein Recht darauf selbstbestimmt am Leben in der Gesellschaft teilzunehmen. Deshalb ist es ein Grundanliegen für mich, dass die Voraussetzungen hierfür geschaffen werden. Dies ist politisch gleichermaßen eine Aufgabe für Bund, Länder und Kommunen, aber auch für die ganze Gesellschaft. Die Menschen müssen jenseits der Politik auch über Ihre Einstellung zur Verantwortung für Andere nachdenken.
Der Abbau von Barrieren im Alltagsleben ist Grundlage der Selbstbestimmtheit für Menschen mit Behinderung, hilft aber auch zum Beispiel Eltern mit Kinderwagen oder älteren Menschen ohne Behinderung weiter. Ich trete dafür ein, dass wir hier - vor allem direkt vor Ort - ein Augenmerk darauf werfen. Bitte sprechen Sie auch vor Ort direkt mit Kommunalpolitikern und Verantwortlichen.
Die FDP hat sich bereits dafür ausgesprochen, dass zum Beispiel diejenigen, die von Behinderung betroffen sind, selbst die Form Ihrer Hilfe bestimmen können. Wir möchten regelmäßig ein trägerübergreifendes Budget, das die Betroffenen selbstverantwortlich einsetzen können. Es entsteht dann ein Druck auf Anbieter und Hersteller passgenaue Angebote zu machen, was dann den Betroffenen ein längeres Verbleiben in der gewünschten Umgebung ermöglicht.
Um Behinderung von Beginn des Lebens an als Normalität zu empfinden und Vorurteile gar nicht erst entstehen zu lassen setzt sich die FDP für ein möglichst gemeinsames Aufwachsen behinderter und nicht behinderter Kinder in Kindertagesstätten, Schulen, Freizeit- und Bildungseinrichtungen ein. Politik kann hier Möglichkeiten schaffen, die gesellschaftlich dann genutzt und weitergetragen werden.
Unser Deutschlandprogramm gibt es übrigens auch als "Wahlprogramm in Gebärdensprache" oder als "Deutschlandprogramm zum Anhören" (http://www.deutschlandprogramm.de). Es ist auch Aufgabe der Politik Ihre eigene Kommunikation barrierefrei zu gestalten, denn Barrieren sind nicht nur die Treppenstufen!
Mit herzlichen Grüßen
Manuel Höferlin
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