Frage an Manfred Schramm von Dirk H. bezüglich Gesundheit
Sehr geehrter Herr Schramm,
als Bürger und Wähler stelle ich mir die Frage wie sich Ihre Partei zum Gesundheitsschutz vor allem hinsichtlich gesunder und natürlicher Ernährung aufstellt. Was halten Sie davon, dass die Verwendung von Naturkräutern als natürliches Heilmittel eingeschränkt werden soll?
Weiterhin interessierst mich die Frage wie sich ihre Partei zum Thema Umweltschutz, Atomenergie, Pestizideinsatz und Umweltverschmutzung durch technisch erzeugte Felder und Wellen, aufstellt.
Diese wichtigen Themen, vor allem für unsere Kinder und Kindeskinder, habe ich bisher keiner Wahlkampange der Piraten entnehmen können.
Mit freundlichen Grüßen
Dirk Herberg
Sehr geehrter Herr Herberg,
vielen Dank für Ihre Fragen zu den Themen Gesundheit, Umwelt und Atomenergie und für Ihr Interesse an meinen Positionen und denen der Piratenpartei insgesamt zu den Themen.
Ich empfinde die Themen Gesundheit, Umwelt und Atomenergie als Vater zweier Kinder ähnlich wie Sie schon in Ihrer Frage schreiben als besonders wichtig für die Zukunft.
Wir Piraten bemängeln, dass bestimmte Leistungen, die aus Sicht der Gesundheitsdienstleister einerseits aufwändig und andererseits nicht angemessen honoriert sind, nicht oder nur in geringem Umfang erbracht werden.
Zur Bekämpfung von fehlender aber auch von Fehlversorgung setzen wir Piraten zudem auf die Förderung der evidenzbasierten Medizin, d.h. dem Treffen von versorgungsrelevanten Entscheidungen nach umfangreichen Recherchen in den verfügbaren Quellen des Wissens.
Therapien und Medikamente, deren Wirksamkeitsnachweis erbracht wurde, sollen in die Leistungskatalog aufgenommen werden. Therapien und Medikamente, deren Wirksamkeitsnachweis nicht erbracht wurde, dürfen nur dann zu Lasten der gesetzlichen Krankenkassen erbracht werden, wenn für die zu behandelnde Krankheit keine nachgewiesen heilenden Therapien zur Verfügung stehen oder eine wissenschaftliche Bewertung mit höchster Evidenz sich aus ethischen Gründen verbietet.
Weitergehende Informationen zu diesem Thema finden Sie in unserem Wahlprogramm an folgender Stelle: http://wiki.piratenpartei.de/Wahlen/Bund/2013/Wahlprogramm#Gesundheitspolitik
Die Piratenpartei setzt sich mit ihrer Politik für eine ökologisch, ökonomisch und sozial nachhaltige Entwicklung ein. Darunter verstehen wir einen verantwortungsvollen und generationengerechten Umgang mit den zum allgemeinen Wohlergehen notwendigen Ressourcen immaterieller oder materieller Art.
Wir setzen uns für eine konsequente Klimaschutzgesetzgebung ein, die vorbildhaft eine weitestgehend klimaneutrale Verwaltung ermöglicht und kommunale Klimakonzepte unterstützt. Weiterhin sollen wirksame Lenkungsmaßnahmen wie Energiesteuern eingesetzt werden, um konsequent Emissionen zu verringern. Den bisher sehr wirkungslosen Zertifikatehandel sehen wir kritisch.
Fast 50 Jahre nach dem Erlass der ersten Umweltgesetze ist es an der Zeit, diese übersichtlich und transparent zusammenzufassen. Die Piratenpartei setzt sich für die Etablierung eines Bundesumweltgesetzbuches ein, in dem die relevanten Gesetze und Verordnungen analog zu den Sozialgesetzbüchern zusammengestellt werden.
Wir setzen uns für die Förderung verbrauchsarmer Mobilität ein. Ein kurzfristiger Ansatz zu umweltfreundlicherem Verkehr kann nur eine konsequente Verbrauchsreduzierung sein. Das Ersetzen von Erdöl durch Bio-Kraftstoffe ist keine Lösung. Wir befürworten die Nutzung alternativer Antriebskonzepte und Methoden zur Energiebereitstellung ebenso wie die Weiterentwicklung etablierter Technologien hin zu weniger Verbrauch. Ebenso unterstützen wir die Erforschung und Anwendung ergänzender Ansätze wie den Einsatz moderner Telematik-Systeme oder die Entwicklung alternativer Verkehrskonzepte.
Gütertransport gehört auf die Schiene oder das Wasser, soweit das dort möglich ist. Energieaufwändige Transporte auf der Straße oder in der Luft sollen reduziert werden.
Wir setzen uns für die Förderung von Verkehrs- und strukturpolitischen Maßnahmen zur Reduzierung des Verkehrsaufkommens ein.
Wir wollen eine leistungsfähige, regional angepasste Landwirtschaft, an der auch Kleinbetriebe gleichberechtigt teilnehmen können und die unter den Voraussetzungen von nachhaltigem Wirtschaften und ökologischem Verbraucherbewusstsein wettbewerbsfähig ist. Wir wollen erreichen, dass die landwirtschaftlichen Betriebe nicht wie bisher unter dem Preisdruck der Lebensmittelkonzerne und der verarbeitenden Industrie stehen. Wir wollen keine Landwirtschaftspolitik, die ausschließlich auf Wachstum abzielt, dabei aber weder die Nachhaltigkeit noch den Verbraucherwillen berücksichtigt.
Weitergehende Informationen zu diesem Thema finden Sie in unserem Wahlprogramm an folgender Stelle: http://wiki.piratenpartei.de/Wahlen/Bund/2013/Wahlprogramm#Umwelt_und_Verbraucherschutz
Wir Piraten möchten die Energiewirtschaft zu einem langfristigen, umweltschonenden, dezentralen und transparenten System umbauen, damit in Zukunft preisgünstige und umweltfreundliche Energie bereit gestellt werden kann, die einen hohen Lebensstandard und hohe Lebensqualität ermöglicht.
Die Piratenpartei Deutschland steht für die Umstellung von endlichen Energieträgern auf generative Energiequellen wie Wind-, Sonnen- und Wasserkraft sowie heimisch erzeugte regenerative Energiequellen wie Biomasse. Regenerative Energieträger sollen dabei nur nach dem Prinzip der Nachhaltigkeit genutzt werden und nicht in Konkurrenz zu anderen Zielen wie der Ernährung oder Ressourcenschonung stehen. Eine dezentrale Erzeugung wird dabei angestrebt, denn diese ermöglicht eine regionale Eigenversorgung sowie übergreifende Verbundlösungen und Synergieeffekte.
Wir setzen uns dafür ein, die Energiegewinnung durch Kernspaltung kurzfristig zu beenden.
Weitergehende Informationen zu diesem Thema finden Sie in unserem Wahlprogramm an folgender Stelle: http://wiki.piratenpartei.de/Wahlen/Bund/2013/Wahlprogramm#Umwelt_und_Verbraucherschutz
Liebe Grüße aus dem schönen Wesel,
Manfred Schramm