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Manfred Ländner
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Frage von Reinhold R. •

Frage an Manfred Ländner von Reinhold R. bezüglich Landwirtschaft und Ernährung

Sehr geeherter Herr Ländner

Wie stehen sie zum Anbau von Genpflanzen, sie haben bestimmt von den Aktionen in Westheim gehört (La. Kitzingen aber nicht weit von Würzburg entfernt ), besonders für mich als Imker ist es wichtig sicher zu sein dass mein Honig keine Genpollen enthält da er sonst zum Genuß ungeeignet ist. Außerdem kenne ich niemanden der irgendein Interesse an Genveränderten Lebensmitteln hat.
Deshalb stellt sich für mich die Frage, nach dem Schutz des
Bürgers durch den Staat. Wie stehen sie und die CSU dazu, haben sie eine klare Meinung, und welche !?
Und können sie mir sagen wie lange wir hier im Landkreis Wü. noch Genfreie Zone !?

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Antwort von
CSU

Sehr geehrter Herr Rost,

ihre Frage hinsichtlich ´"Genpflanzen" bezieht sich in Deutschland auf den Anbau von Mais aus Saatgut in dessen Gene das Bt-Tioxin eingeschleust wurde, um die spätere Pflanze widerstandsfähig gegen Insekten (Maiszünsler) zu machen. Der Landwirt kann sich dadurch den Einsatz von giftigen Spritzmitteln gegen diesen Schädling sparen. Dieses Saatgut trägt die Bezeichnung Mon 810 und wurde 1998 durch die EU zugelassen. Der Begriff "Mon" bezieht sich auf die Firma Monsanto, einem Saatguthersteller in den USA, der weltweit liefert. Einsatz von Mon 810 ist in Deutschland seit vielen Jahren (unter rot/grün, Frau Künast) unter gewissen Voraussetzungen erlaubt und somit kein neues und auch kein parteipolitisches Problem. Andere Anwendungsbereiche von genveränderten Pflanzen in Deutschland sind mir nicht bekannt. Bei -besonders für Imker interessanten - Rapsanbau gibt es derzeit keinen Anbau mit genverändertem Saatgut.
Zur Frage, wie steht die CSU:
Vor einigen Tagen wurde von Europaminister Söder der Vorstoß unternommen rechtliche Möglichkeiten zu schaffen, Bayern zu einer "gentechnikfreien Zone" zu erklären, was die Kommentatoren in den Medien in der Form begleitet haben, dass die Durchsetzungsfähigkeit dieses Ansinnens in Europa schwierig ist und der CSU-Mann Söder lediglich "Wahlkampf" betreibe. Andererseits fordern viele Bürgerinnen und Bürger einen Einsatz der CSU gegen die Gentechnik, was Herr Söder mit seinem Ansinnen m. E. gezeigt hat. Auch Minister Seehofer hat mehrfach erklärt, dass er gegen die Ausweitung des gentechnischen Anbaues ist, jedoch die Versuche, die seit Jahren auf Flächen (in Bayern ca. 15 Hektar) durchgeführt werden aus wissenschaftlichen Gründen zu Ende bringen will.
Aus der oben geschilderten Situation sehe ich keinerlei Gefahr, dass die Flächen mit genverändertem Maisanbau ausgeweitet werden, somit auch nicht in den Landkreis Würzburg.

Wie stehe ich:
Grundsätzlich bin ich gegen jede Pfuscherei des Menschen in die Grundlagen der Schöpfung. Es wird derzeit ja auch im Bereich der roten Gentechnik (Genveränderung an Lebewesen zur Krankheitsbekämpfung) und der weißen Gentechnik (gelenkte Evolution) geforscht.
Die Frage wird daher auch sein, wie kann eine sensible Öffentlichkeit, wie kann Politik weltweite Entwicklungen, beeinflusst von Großkonzernen, aber auch von Notlagen in Ernährung oder durch Krankheiten/Seuchen überhaupt kontrollieren?
Wichtig ist, dass Politik die Empfindungen der Menschen aufgreift und durchsetzbar bleibt. Wichtig noch mehr sind Anstrengungen konventioneller Züchtung und Forschung die den Verzicht auf gentechnische Manipulationen ermöglichen.

Gerade die Sorgen der Imker zeigen, wie vielschichtig die Problematik der Gentechnik ist. Derzeit sehe ich keine Notwendigkeit die Verwendung von Gentechnik auszuweiten. Im Gegenteil, sie sollte zurückgefahren werden. Wir können ohne Gentechnik gut leben, ohne Bienen werden in wenigen Jahren keine Lebensmittel mehr zur Verfügung stehen.

Mit freundlichen Grüßen

Manfred Ländner