Frage an Manfred Kirsch von Lukas Z. bezüglich Bildung und Erziehung
Sehr geehrter Herr Kirsch,
wie wollen Sie versuchen, gezielt die Schulen in ihrem Wahlkreis zu fördern?
Mit freundlichen Grüßen,
L. Zimmermann
Sehr geehrter Herr Zimmermann,
"alle Welt" redet von Bildung als Zukunftsmotor. Der Schock von "Pisa" wirkt nach. Unterschiedliche Konzeptionen werden "auf den Markt geworfen", die zu Veränderungen führen sollen. Denn "Weiter so!" geht es ganz offensichtlich nicht.
Rot-Rot hat in den vergangenen fünf Jahren in Berlin einige Reformen auf den Weg gebracht. Bestimmt Notwendiges, aber - wie mir erzählt wurde - manchmal ganz schön "chaotisch" und vielleicht nicht immer sensibel genug, um die Schüler, Lehrer, Erzieher, Eltern, alle "mit ins Boot zu bekommen". Wichtig ist - wie mir scheint -, dass in der Öffentlichkeit eine breite Debatte darüber geführt wird, wie die Schulen "reif für die Kinder" (und nicht umgekehrt) gemacht werden.Dabei wird natürlich auch unser gegliedertes Schulsystem in Frage gestellt, das aussortiert, nicht integriert, keine Chancengleichheit garantiert und Potentiale verkümmern lässt. In Skandinavien gibt es andere Strukturen, andere Inhalte und bessere Ergebnisse. Die Linkspartei.PDS schlägt deshalb vor, skandinavische Erfahrungen aufzugreifen. Meine Partei will keine gleichmachende "Einheitsschule", sondern eine Schule, in der der Einzelne zählt und gefördert wird, in der die Schüler länger gemeinsam mit- und voneinander lernen können, in der möglichst viele Schülerinnen und Schüler einen gymnasialen Abschluss erwerben.
Wer am 17. September in die BVV oder ins Abgeordnetenhaus gewählt wird, sollte in erster Linie dazu beitragen, dass die Schulen gut ausgestattet, der Unterricht in guter Qualität gesichert, die Diskussionsprozesse in den Schulen unseres Bezirkes demokratisch weiter geführt und neue Gestaltungsmöglichkeiten ausprobiert werden. Das zu tun, könnte ich mir gut vorstellen.
Mit freundlichen Grüßen
Manfred Kirsch