Manfred Grund, Porträt zur Bundestagswahl-Kampagne 2021 vor dem Marie-Elisabeth-Lüders-Haus im Regierungsviertel, in dem sich der Reichstag spiegelt
Manfred Grund
CDU
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Frage von Heinz-Georg G. •

Frage an Manfred Grund von Heinz-Georg G. bezüglich Staat und Verwaltung

Sehr geehrter Herr Grund,
zuerst einmal finde ich es anerkennenswert wie Sie sich den Fragen der Bürger stellen. Diese Arbeit macht sich nicht jeder Abgeordnete.
Meine Frage gilt der Zusammensetzung des Bundestages. Ich stelle mir vor, daß die Volksvertreter aus allen Schichten und Berufsgruppen proportional zu ihrem Anteil in der Bevölkerung auch im Bundestag wiederzufinden sind um eine möglichst wirklichkeitsnahe Wahrnehmung der "Volksmeinung" zu stützen.
Tatsächlich sind aber deutlich mehr als ein Drittel der Bundestagsabgeordneten Juristen und Pädagogen. Kommt es da nicht zu einer Schieflage der Wahrnehmung?
Oder bedarf es der Juristen und "Oberlehrer"(Verzeihung) um die mitunter endlosen Debatten um Formulierungen bzw. Verklausulierungen von Lobbyinteressen in den Gesetzeswerken zu stützen?

Freundliche Grüße

H.-G.Günther

Manfred Grund, Porträt zur Bundestagswahl-Kampagne 2021 vor dem Marie-Elisabeth-Lüders-Haus im Regierungsviertel, in dem sich der Reichstag spiegelt
Antwort von
CDU

Sehr geehrter Herr Günther,

jeder Bürger der Bundesrepublik besitzt das passive Wahlrecht und kann sich im Rahmen der Bestimmungen des Wahlgesetzes in den Deutschen Bundestag wählen lassen. Dieses Betonen des passiven Wahlrechts ist mir im Zusammenhang mit Ihrer Frage sehr wichtig. Denn nicht der Jurist oder Lehrer entscheidet, dass er im Bundestag sitzt, sondern der Wähler.

Die Parteien und Wählergruppierungen, die Kandidaten zur Bundestagswahl aufstellen, suchen in einem demokratischen und transparenten Verfahren sowohl die Direktkandidaten als auch die Kandidaten auf den Landeslisten nach Befähigung aus. Abgeordnete sollen den Kontakt zum Volke halten und den Anforderungen an das Mandat gewachsen sein. Die Parteitage oder Mitgliederversammlungen, die die Entscheidung über die Kandidaturen treffen, sind also gut beraten, dem von Ihnen formulierten Ideal, dass die Volksvertreter aus allen Schichten und Berufsgruppen proportional zu ihrem Anteil in der Bevölkerung auch im Bundestag wiederzufinden sind, möglichst nahe zu kommen. Es ist jedoch bekannt, dass diese Versammlungen auch nach bestimmten Proporzfragen entscheiden.

Bei der Vielzahl der Parteien und der Vielzahl der Kandidaten ist eine Beteiligung aller Gruppen, Schichten, Milieus möglich und wahrscheinlich.

Noch ein Satz in eigener Sache: Mit den Abgeordneten aus den neuen Bundesländern sind Techniker, Ingenieure, Theologen und Ärzte in großer Zahl im Deutschen Bundestag vertreten. Ich finde, dass diese veränderte Zusammensetzung der „wirklichkeitsnahen Wahrnehmung“ nicht gerecht wird.

Mit freundlichen Grüßen,
Manfred Grund, MdB

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