Frage an Manfred Grund von Edgar G. bezüglich Gesellschaftspolitik, soziale Gruppen
Warum unterstützt die CDU in Heilbad Heiligenstadt durch ihr Fernbleiben rechte Aufmärsche?
Was hat der sogenannte Neutraltätsbonus von Landrat Henning zu bedeuten.
Wo waren Sie ? Ist mit einem ernsten Wort zu rechnen?
Wie stehen Sie zu diesem schädigenden Vorfall?
Gibt es die Chance für ein echtes Demokratiebündnis gegen Rechts?
Warum wird der Auftritt der jüdischen Musiker verboten und dann doch erlaubt?
Warum erscheinen die CDU Politiker erst nach Abschluss des Naziauftritts ?
Liebe Leser,
in Heiligenstadt hatte sich ein breites demokratisches Bündnis gegen den NPD-Aufmarsch am 9. Juni 2007 gebildet, an dem verantwortlich die CDU teilnahm. Alle Parteien, Kirchen und Initiativen haben am Freitagabend vor dem angekündigten NPD-Auftritt ein Friedensgebet und eine Veranstaltung organisiert. Der CDU-Kreisvorsitzende im Eichsfeld hat dabei u. a. mit der Gitarre Friedensgesänge begleitet.
Es war ausgemacht und bekannt, dass CDU-Mitglieder am Samstag auf dem Marktplatz dabei sind und Gesicht zeigen. Die CDU hat keinen Aufruf an die Bevölkerung zur Teilnahme mitgetragen, weil im Internet die autonome Szene ihrerseits ihr Kommen angekündigt hatte. Nach den Erfahrungen in Nordhausen und in Hamburg war mit gewalttätigen Ausschreitungen zu rechnen.
Ich selbst hielt mich im Haus meiner Frau am Marktplatz, also unmittelbar am Veranstaltungsort, auf. Mir war es wichtig, Personen und Gesichter der NPD zu sehen, da die Aktivitäten der NPD im Eichsfeld bislang fremd gesteuert waren. Hinter den Polizeiabsperrungen wäre es schwerer möglich gewesen, die Gesichter auszumachen und zu erkennen.
Um es kurz zu machen: es war ein armseliger Haufen von vielleicht 20 Jugendlichen, Heranwachsenden und vermeintlich nicht Volljährigen – für mich ein Fall von politischer Verführung Minderjähriger. Gerade deswegen muss dagegen gehalten werden. Umso besser, wenn dies ohne Gewalt und Chaos abgeht. Ich bin dankbar und stolz auf das zivile Engagement im Protest und in der Ablehnung des braunen Spukes.
Zur Haltung des Landrates befragen Sie ihn bitte selbst.
Ich weiß nicht, ob es jüdische Musiker waren, die aufgetreten sind. Im Vorfeld der Protestveranstaltungen aus ordnungsrechtlichen Gründen die Klezmer-Auftritte abgelehnt zu haben, war eine bodenlose Dummheit.
Ihr Manfred Grund, MdB