Manfred Grund, Porträt zur Bundestagswahl-Kampagne 2021 vor dem Marie-Elisabeth-Lüders-Haus im Regierungsviertel, in dem sich der Reichstag spiegelt
Manfred Grund
CDU
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Frage von Joachim S. •

Frage an Manfred Grund von Joachim S.

Sehr geehrter Herr Grund,

ich würde mich sehr darüber freuen, wenn Sie sich einfach einmal die Fracking-Erfahrungen der Bewohner des Ortes Evans City im Westen des US-Bundesstaates Pennsylvania anschauen würden. Diese lebten in einer Naturidylle bis angefangen wurde Gas aus einem großen unterhalb liegenden Gasfeld per Fracking zu fördern. Die rund 3 Millionen Wasserquellen im Gebiet des „Marcellus Shale“ wurden ab Januar 2011 ungenießbar und die Bewohner u.a. krank aufgrund von erhöhten Werten der Chemikalie Tutol, die beim Fracking eingesetzt wird. Auch Arsen- und Benzolanteile waren seitdem deutlich zu hoch. Und dieser Ort ist nur ein Beispiel von vielen. Die Bewohner müssen seitdem ihr Trinkwasser im Supermarkt einkaufen. Das kann und darf keine Lösung sein! Machte es Sinn diese unzweifelhaften Erfahrungen von Fracking in anderen Teilen unserer Welt blindlinks zu ignorieren, ohne sich dessen Gefahren und Auswirkungen auf Mensch, Natur und Tiere wirklich bewusst zu werden?

Mit freundlichen Grüßen
Joachim Siefert

Manfred Grund, Porträt zur Bundestagswahl-Kampagne 2021 vor dem Marie-Elisabeth-Lüders-Haus im Regierungsviertel, in dem sich der Reichstag spiegelt
Antwort von
CDU

Sehr geehrter Herr Siefert,

vielen Dank für die Hinweise und die Äußerung Ihrer Sorgen zum Fracking.

Als Elektroingenieur mit technischer Ausbildung interessiert mich das Thema Fracking unkonventioneller Gasvorkommen in Deutschland in besonderer Weise. Die Debatten über die damit verbundenen Risiken – jedoch auch deren Chancen – verfolge ich mit großem Interesse.

Fracking-Technologien zur Förderung unkonventioneller Erdgasvorkommen werden seit über 30 Jahren in Deutschland angewandt. Bislang konnten keine Störfälle sowie Auswirkungen auf die Umwelt verzeichnet werden. Ferner lassen sich die negativen Folgeerscheinungen des Frackings in den USA, nicht direkt auf Deutschland übertragen, da in europäischen Breitengraden andere geologische Bedingungen vorherrschen.

Natürlich darf die Politik auch die Risiken und damit verbundenen Ängste in der Bevölkerung nicht außer Acht lassen. Dennoch sollten wir die Entwicklungen im Bereich der Fracking-Technologien, gerade mit Hinblick auf Energiesicherheit und stetig steigende Energiepreise, weiter verfolgen und einen aktiven Dialog zwischen Befürwortern und Gegnern vorantreiben.

Wer das Fracking beschränken möchte, sollte Interesse an einem Gesetz haben, das dafür endlich klare Regeln aufstellt. Jeder gesetzliche Zustand ist besser als der Zustand ohne Gesetz – wie jetzt nämlich.

Gleichwohl hat der Bundestag erhebliche Probleme mit dem Entwurf aus dem Wirtschaftsministerium. Deshalb wurde die Abstimmung über diesen Gesetzentwurf von der Tagesordnung am Freitag genommen.

Mit freundlichen Grüßen
Ihr Manfred Grund

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