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Frage von Peter T. •

Frage an Malu Dreyer von Peter T. bezüglich Wissenschaft, Forschung und Technologie

Sehr geehrte Frau Dreyer,
immer wieder liest man in Ausschreibungen von wissenschaftlichen Stellen oder Stipendien an Hochschulen die Formulierung, Voraussetzung für die Vergabe sei die Finanzierung aus dem Professorinnenprogramm. Wie Ihnen vermutlich bekannt ist, werden aus diesem Programm nur Frauen gefördert. Männer sind zwar nicht ausdrücklich von der Bewerbung ausgeschlossen, haben aber faktisch keine Chance. Daher folgende Fragen:
1) Wie stehen Sie als Abgeordnete dazu, dass an Hochschulen, auch in Rheinland-Pfalz, Stellen und Stipendien ausgeschrieben werden, die faktisch für ein Geschlecht reserviert sind, und zwar auch in Bereichen, in denen eine Unterrepräsentanz von Frauen nicht zu vermuten ist (siehe die unten verlinkte Stellenanzeige). Stellt das in Ihren Augen eine Diskriminierung dar, wenn ja, was gedenken Sie dagagen zu unternehmen?
2) Halten Sie es als Abgeordnete unabhängig von Ihrer Antwort auf Frage 1 für fair, Bewerber nicht nur zu übervorteilen, sondern obendrein auch für dumm zu verkaufen? Derartige Anzeigen sind stets bemüht geschlechtsneutral formuliert, obwohl Männer von vornherein keine Chance haben. Wird ein männlicher Bewerber auf Platz 1 der Liste gesetzt, kann die Stelle wegen fehlender Finanzierung nicht vergeben werden. Das allerdings müssen sich die Kandidaten selbst zusammenreimen. Sollte den Bewerbern Ihrer Meinung nach nicht wenigstens reiner Wein eingeschenkt werden? Immerhin ist eine solche Bewerbung mit Arbeitsaufwand und Kosten verbunden.

Mit freundlichen Grüßen
Peter Trier

Beispiel: Stipendienausschreibung der Universität Koblenz-Landau:
https://www.uni-koblenz-landau.de/de/uni/organisation/stellen/stellenarchiv/archiv-ordner/Stelle%2015-2016.pdf

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Antwort von
SPD

Lieber Herr Trier,

vielen Dank für Ihre Nachricht. Bund und Länder haben im Jahr 2008 das Professorinnenprogramm ins Leben gerufen, um mehr Professorinnen an die Hochschulen zu holen. Das Programm wirkt auf zwei Ebenen: Es erhöht einerseits die Anzahl der Professorinnen an deutschen Hochschulen und stärkt andererseits durch spezifische Maßnahmen die Gleichstellungsstrukturen an den Hochschulen. Grundlage für die Förderung im Professorinnenprogramm war ein positiv geprüftes Gleichstellungskonzept.

Ich halte das Professorinnenprogramm für eine wichtige und geeignete Maßnahme, um Gleichstellung an den Hochschulen zu fördern.

Mit freundlichen Grüßen

Malu Dreyer