Malte Riechey
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Frage von Tomas B. •

Frage an Malte Riechey von Tomas B. bezüglich Energie

Sehr geehrter Herr Riechey,

wieviel Strom verbrauchen alle LüneburgerInnen zusammen im Stadtgebiet bzw. im Kreis? Leider ist dies nicht öffentlich - bis wann werden Sie dafür sorgen, dass bekant wird wie viele KWh wird derzeit brauchen.
Wieviel von diesem Stromverbrauch soll wie bis 2012 eingespart werden? 20%? Und durch welche Massnahmen soll wieviel Strom durch Erneuerbare Energien -insbesondere auch Solarstrom- geschaffen werden? 20%?

Werden Sie sich mit 1000€ an einer Bürgersolaranlage durch den Solarverein "SunOn LG" beteiligen? Wo und wie würden Sie den Betrieb einer Lüneburger Windenergieanlage ermöglichen? Und wie sehen Sie die Chance zu einer Biomasse- und einer Geothermieanlage?

Antwort von
DIE LINKE

Sehr geehrter Herr Biermann,

vielen Dank für Ihre Frage.

Uns liegen keine Daten der Stadtverwaltung über den Stromverbrauch aller LüneburgerInnen vor. Wenden Sie sich hierzu doch bitte direkt an die Verwaltung. Es gibt allerdings ein kommunales Handlungskonzept bis 2012 zur Nachhaltigkeit der Energieversorgung. Darin setzt sich die Hansestadt Lüneburg zum Ziel, die installierten Leistungskapazität von Photovoltaik-, Biomasse-, Biogas-, Wasserkraft- und Geothermieanlagen in der Stadt Lüneburg (bisher 80 %) um 100 % und die installierten Flächen solarthermischer Anlagen (bisher 250%) um 280% bis zum Jahr 2012 zu erhöhen (verglichen mit 2004). Da es Ihnen insbesondere um Solarstrom geht, hier dazu einige Fakten der Kampagne „Solar Lokal“ und „Bürgersolaranlage“: Im Jahr 2004 wurden neun Photovoltaikanlagen mit einer Leistung von insgesamt 27 kW gebaut. Im Jahr 2005 gab es 21 neue Photovoltaikanlagen mit einer Leistung von insgesamt 99 kW. Im Jahr 2006 kamen weitere 76 kW installierte Leistung mit insgesamt 17 Anlagen dazu. Bei solarthermischen Anlagen waren es im Jahr 2004 43 Anlagen mit insgesamt 342 m² Fläche. Im Jahr 2005 kamen 51 neue Anlagen mit einer Fläche von insgesamt 389 m² hinzu. Im Jahr 2006 wurden 42 Anlagen mit 391 m² von der Stadt Lüneburg gefördert.

Die Stadt hat darüber Hinaus kostenlos Dächer für „Bürgersolaranlagen“ zur Verfügung gestellt, für BürgerInnen, die keine geeigneten Dachflächen besitzen, aber dennoch Strom aus Solarenergie erzeugen wollen. Die ersten zwei Bürgersolaranlagen sind im Jahre 2006 ans Netz gegangen. Es handelt sich um die Photovoltaikanlage auf der Turnhalle Häcklingen mit einer installierten Leistungsfähigkeit von 7,70 kW und um die Anlage auf der KiTa Häcklingen mit einer Leistung von 1,98 kW. Weiterhin gibt es einen Endergiefolds, der Häuslebauern und Handerkern einen finanziellen Anreiz zum Bau von Anlagen zur Nutzung regenerativer Energien im Stadtgebiet zu geben. Der Fonds wurde im Oktober 2005 mit Haushaltsmitteln in Höhe von 25.000,-- € ausgerüstet. 2006 waren es 50.000,-- € und 2007 100.000,-- €. Aus diesem Fonds werden seitdem Solarthermie-, Photovoltaik- und Geothermieanlagen gefördert. Seit Oktober 2005 wurde mit den gesamten zur Verfügung stehenden Mitteln der Bau von 61 Solarkollektoranlagen und 24 Photovoltaikanlagen bewilligt. Bei der Ausweisung neuer Baugebiete sollen die Investoren dazu verpflichtet werden, 1 € pro m2 in den Energie- Unterfonds einzubezahlen, die Stadt Lüneburg nimmt eine entsprechende Co- Finanzierung vor.

Bei allen Neubau- und Sanierungsmaßnahmen städtischer Gebäude der Hansestadt Lüneburg werden erneuerbare Energieträger verstärkt zum Einsatz gebracht. Die LüWoBau hat auf einem ihrer Mehrfamilienhäuser eine Photovoltaikanlage mit einer Leistung von 8 kW installieren lassen und das Johanneum hat seine vorhandene PV-Anlage um 1 kW erweitert. Außerdem wird der Neubau der Feuerwache im Lünepark eine Holzhackschnitzelanlage mit integrierter Brauchwassererwärmung durch eine Solarkollektoranlage erhalten. Das Dach der Feuerwache steht für eine Bürgersolaranlage zur Verfügung. DIE LINKE steht für eine konsequente Energiewende, den schnellstmöglichen Ausstieg aus der Atomenergie (binnen max. 5 Jahre) und einer Förderung erneuerbarer Energien. Dafür werden wir uns einsetzen. Privat werde ich mich nicht mit 1.000 € an einer Solaranlage beteiligen können, da ich über soviel Geld nicht verfüge und von dem Betrag sechs Wochen leben kann.

Solidarische Grüße
Malte Riechey