Was werden Sie tun, um die bisher ungeklärte Finanzierung der Weiterbildung für angehende Psychotherapeut*innen zu sichern, um die psychoth. Versorgung zu erhalten o. idealerweise zu verbessern?
Sehr geehrter Herr Hermsteiner,
derzeit ist unklar, wie die Weiterbildung für angehende Psychotherapeut*innen finanziert werden soll. Das novellierte PsychThG von 2020 regelt, dass nach dem Studium eine Weiterbildung zum*r Fachpsychotherapeut*in erfolgen muss. Diese Weiterbildung soll ähnlich wie die Facharztweiterbildung in Praxen & Kliniken absolviert werden. Aber sie ist derzeit nicht finanziert, die Praxen & Kliniken können sie daher nicht bezahlen. Deshalb gibt es kaum Weiterbildungsstellen und das führt dazu, dass keine neuen Psychotherapeut*innen in die Versorgung nachrücken können.
Das Thema ist wichtig, denn schon jetzt müssen Menschen mit einem hohen Leidensdruck oft über ein Jahr auf einen Therapieplatz warten. Es gehen Therapeut*innen in Rente, aber der Nachwuchs kann nicht nachziehen und hat keine Perspektive, den studierten Job wie erwartet ausführen zu können. Was werden Sie also dafür tun, dass diese Schieflage schnellstmöglich gelöst wird?
Danke für Ihre Antwort!

Sehr geehrte Frau Sp.,
Vielen Dank für Ihre Frage! Auch bei Volt haben wir uns mit diesem Problem beschäftigt. In unserem Wahlprogramm finden sich dazu folgende zwei Punkte: 1) Die Finanzierung erfolgt nach dem Vorbild der ärztlichen Weiterbildung (Das sollte im angesprochenen Berufsfeld bereits jetzt der Fall sein.), 2) Kliniken mit Ausbildungs- und Weiterbildungsplätzen werden höher vergütet, um kosten realistisch abzudecken (Das kann einen Teil einer Lösung darstellen.)
Aktuell gibt es schon mehr Therapeuten als Kassenärztliche Sitze vorhanden sind. Diese sind notwendig um die Leitungen mit der Krankenkasse abzurechnen.
Mit einer Erhöhung der Anzahl der Kassensitze kann der akute Mangel an Therapieplätzen abgemildert werden.
Volt setzt sich für Chancengleichheit ein. Eine hohe finanzielle Hürde widerspricht dem.
Eine duale Ausbildung Ausbildung ist wie in anderen Bereichen auch in Teilen vom Arbeitgeber zu tragen. Diese haben Grade aber nicht den finanziellen Spielraum. Dort muss nachgebessert werden. Kurzfristig sehen wir auch die Möglichkeit zinslose Ausbildungskredite für Therapeuten zu offen.
Ich hoffe, dass das Ihre Frage erklärt.
Mit freundlichen Grüßen,
Malte Hermsteiner