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Mahmut Özdemir
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Frage von Christoph G. •

Der neuste Corona-Impfstoff-Sicherheitsbericht (23.12., S. 10) spricht von 1.919 Todesverdachtsfällen. Wieviele halten Sie für kausal? Wieviele Fälle wäre Ihnen eine Impfpflicht wert? Grenze?

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Antwort von
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Sehr geehrter Herr G.,

ich danke Ihnen für Ihre Zuschrift.

Bei der Debatte um die Impfpflicht geht es mitnichten darum, wie viele Todesfälle sie „wert“ sind. Ihre Formulierung möchte ich daher nicht aufgreifen und keine „Grenze“ bemessen.

Was wir aber gegenwärtig sehen: Die Debatte um eine allgemeine Impfpflicht stößt in einen Raum vielfacher Ungewissheit, weshalb ich Ihre Anfrage nachvollziehen kann. Die Faktenlage hat sich im Laufe der nun schon fast zwei Jahre dauernden Pandemie mehrfach erheblich geändert.

Nach gegenwärtigem Wissensstand und angesichts neuer Virusvarianten reichen die anfangs ausgerufenen Impfquoten für eine Eindämmung der Pandemie nicht aus. Sie müssen deutlich höher sein. Trotz einer Impfquote von aktuell ca. 70 Prozent der Gesamtbevölkerung stößt das deutsche Gesundheitssystem derzeit vielerorts an seine Grenzen. Die Impfstrategie hat viele Menschen nicht erreicht – und erreicht sie in Teilen noch immer nicht.

Eine solche Pflicht zielt daher darauf, gravierende negative Folgen möglicher künftiger Pandemiewellen wie eine hohe Sterblichkeit, langfristige gesundheitliche Beeinträchtigungen signifikanter Bevölkerungsteile oder einen drohenden Kollaps des Gesundheitssystems abzuschwächen oder zu verhindern. Nach wie vor bietet die Impfung den besten Schutz vor schweren Erkrankungen an Covid-19 und stellt ein unverzichtbares Mittel dar, um in eine kontrollierte endemische Situation zu kommen.

Ihre Frage nach meiner Einschätzung der aufgelisteten Todesverdachtsfälle des Sicherheitsberichtes des Paul-Ehrlich-Institutes kann ich mit Worten des benannten Berichtes vom 23.12.21 beantworten: „Ein Vergleich der Anzahl der gemeldeten Todesfälle im Abstand von einem Tag bis sechs Wochen nach einer COVID-19-Impfung mit der im gleichen Zeitraum statistisch zufällig zu erwartenden Anzahl der Todesfälle (Daten des Statistischen Bundesamtes) ergab für keinen der vier bisher in Deutschland eingesetzten COVID-19-Impfstoffe ein Risikosignal. Dies gilt für die Booster-Impfung (Tabelle 3) und für plötzliche, unerwartete Todesfälle (Tabelle 4). Da nicht in allen Meldungen der Abstand zwischen Impfung und ersten Symptomen bzw. der Todeszeitpunkt mitgeteilt wurde, wurde eine weitere Analyse unter der Annahme durchgeführt, dass alle Todesfälle, auch solche mit unbekanntem oder sehr langem Abstand nach Impfung in einem 30-Tage-Zeitfenster stattgefunden hätten. Auch hier zeigte sich kein Risikosignal für eine erhöhte Sterblichkeit für alle vier Impfstoffe mit einem Standardisierten Morbiditätsverhältnis (Standardized Morbidity Ratio, SMR) deutlich unter 1 (SMRs zwischen 0,007-0,022; Daten nicht separat dargestellt).“ Die Frage nach der Kausalität sollte ausreichend durch den Bericht beantwortet sein.

Mit freundlichen Grüßen

Mahmut Özdemir

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