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Lothar Riebsamen
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Frage von Marita L. •

Frage an Lothar Riebsamen von Marita L. bezüglich Gesundheit

Sehr geehrter Herr Riebsamen,

laut Prof. Rüdiger Zuck (http://bit.ly/2PJ61o6) und den Ärzten für individuelle Impfentscheidung (http://bit.ly/2Pw2f10) hält der Gesetzentwurf des Masernschutzgesetzes einer Prüfung vor dem Bundesverfassungsgericht nicht stand. Als einer von mehreren Rechtsgrundsätzen, die erfüllt sein müssen, sei hier die Verhältnismässigkeit genannt: In Deutschland erkranken im langjährigen Mittel 1.483 ([1],ICD10:B05) Menschen an Masern. Das sind 0,0017% der Bevölkerung. An Masern sterben im Mittel 1,7 Personen ([2],ICD10:B05) jährlich. Im Vergleich dazu sterben

3,3 aufgrund von Blitzschlag ([2],ICD10:X33)
3.275 aufgrund von Autoverkehr (http://bit.ly/34fgPxk)
6.000 aufgrund von Autoabgasen (http://bit.ly/2zDNCy2)
14.551 aufgrund von Alkohol (http://bit.ly/30PvnBH)
121.000 aufgrund von Rauchen (http://bit.ly/2PzwYKz)

[1]: http://bit.ly/2Zygpna ,Tabelle "Meldepflichtige Krankheiten (ab 2001)",2001-2017
[2]: http://bit.ly/32gNkJJ ,Tabelle "Sterbefälle, Sterbeziffern (ab 1998)",1998-2017
Benutzeranleitung der GBE-Seite: http://bit.ly/2MPniJU

Ist Ihnen bekannt, dass bei der Impfstoffzulassung keine Doppelblind-Placebo Studien durchgeführt werden, sondern die Kontrollgruppen ebenfalls die problematischen Hilfsstoffe bekommen und damit die Nebenwirkungen statistisch herausfallen (http://bit.ly/2HDnN5r , http://bit.ly/2HEE8qz)? So wie z.B. bei den HPV-Impfstoffen, bei denen in der Impfstoff- und Kontrollgruppe, 6,6% schwerwiegende Nebenwirkungen (http://bit.ly/2LjBPKx) erfasst wurden?

Auf Grund welcher unabhängigen wissenschaftlichen Arbeiten begründen Sie die für eine Impfpflicht notwendigen Rechtsgrundsätze (Notwendigkeit, Sicherheit und Wirksamkeit der Masernimpfung)?

Werden Sie für die Impfpflicht stimmen und wenn ja, mit welcher grundgesetzkonformen Rechtfertigung (siehe §1-§6 GG, Körperverletzung, kein Einzelimpfstoff, Nebenwirkungen, Verhältnismässigkeit, Schutz der Familie)?

Danke und Gruß,
Überlinger Gesprächskreis impffrei gesund

Portrait von Lothar Riebsamen
Antwort von
CDU

Sehr geehrte Frau Lauser,

vielen Dank für Ihre Frage über Abgeordnetenwatch zum Thema „Impfen“.

Ihre kritische Sichtweise auf das Thema teile ich nicht. Schließlich ist die große Mehrzahl an Ärzten und Experten der Meinung, dass
Impfungen einen weitaus höheren Nutzen als Schaden nach sich ziehen.
Dieser Mehrheitsmeinung schließe ich mich ausdrücklich an. Die
weltweit überragenden Erfolge von Impfungen, wie die Ausrottung
zahlreicher Plagen der Menschheit wie z.B. Polio oder die Pocken kann
man nicht in Abrede stellen. Wie sich ein Impfstopp auswirken kann,
sehen wir dagegen gerade in Pakistan, wo die weltweit eigentlich ausgerottete Polio-Erkrankung dank der Verhinderung von Impfungen
durch die Taliban wieder auf dem Vormarsch ist. Deshalb halte ich es
für eine absolut erschreckende Entwicklung, in entwickelten Ländern
wie Deutschland einen Rückgang der Impfquoten beobachten zu müssen.
Dies gilt auch für Krankheiten wie die Masern.

Als Mitglied im Gesundheitsausschuss des Deutschen Bundestages
betrachte ich dabei die hervorragende Arbeit und die daraus
resultierenden Vorgaben der zentralen Forschungseinrichtungen – des Robert-Koch-Instituts (RKI) und des Paul-Ehrlich-Instituts (PEI) – als
maßgebend an. Hier sind ausgewiesen Fachleute und Experten am Werk,
die Vor- und Nachteile von Verfahren ausgiebig und fachkundig abwägen.
Sie sorgen auch dafür, dass Impfstoffe permanent weiterentwickelt
werden, um mögliche negative Nebenwirkungen zu minimieren bzw.
auszuschließen.

Suchterkrankungen wie Rauchen oder Alkoholmissbrauch mit einer
angestrebten Impflicht gleichzusetzen halte ich für inadäquat.
Nicht-Geimpfte gefährden immer auch andere Menschen, während ein
Suchtkranker – zumindest körperlich – ausschließlich sich selbst schadet.

Lothar Riebsamen MdB