Frage an Lothar Riebsamen von Susanne W.
Sehr geehrter Herr Riebsamen,
warum kein generelles Frackingverbot? Das verstehe ich nicht! Mit diesen Schupflöchern wird es unendliche, kostpielige Verhandlungen mit der Industrie geben müssen.
Mit der aktuellen Regelung der "Schlupflöcher" muss sich nun jede Gemeinde, jeder Bürger mit den hochbezahlten Anwälten der Industrie herumstreiten, was "Einzugsgebiet" ist und was nicht (oder gleich klein beigeben). Wissen wir denn so genau, wie Grundwasserströme verlaufen? Wissen wir, wie seismische Verwerfungen reagieren auf das Verpressen von Lösungsmitteln? Wissen wir, welchen Weg die Gase nehmen und wieviel davon in die Umwelt gelangen, wenn die Industrie einmal angefangen hat, zu fracken? Wissen wir, was mit dem Brauchwasser wirklich geschieht? Wissen wir immer so genau, wer Gutachter bezahlt, die dann notwendig werden?
Wir wissen es NICHT.
Und: sollten wir nicht ein paar wenige Ressourcen auch den Nachfolgegenerationen lassen? Muss es denn sein, dass innerhalb weniger Jahrzehnte der Erdgeschichte der gesamte Planet umgegraben, ausgebeutet und bis in mehrere Kilometer Tiefe verseucht wird? Sollten wir nicht alle Anstrengungen unternehmen, die erneuerbaren Energien zu fördern und voranzubringen?
Und deshalb ist es m. E. unverantwortlich, Fracking auch nur im Ansatz zuzulassen.
Wir in Deutschland befinden uns in Zentraleuropa und mit der Öffnung Europas sind wir Transitland geworden, der Bodenseeraum mit der durch LKWS vollkommen überlasteten B 31 umso mehr. Deshalb sehe ich die hauptsächliche Verantwortung der Politiker darin, den Landschaftsverbrauch zu stoppen, vernünftige Transittrassen zu etablieren, Tourismusgebiete zu schützen, so dass jeder, der durch Deutschland kommt, Lust darauf bekommt, auch einige Zeit zu bleiben.
Die CDU wird weiter an Stimmen verlieren, wenn sich der Trend fortsetzt, dass sie nur nach aussen eine Volkspartei ist, in Wirklichkeit aber die Interessen der Industrie vertritt und schützt.
So denke ich als Wähler.
Gruß vom Bodensee