Frage an Lothar Binding von Heinz P. bezüglich Gesellschaftspolitik, soziale Gruppen
Sehr geehrter Her Binding,
da die SPD von allen jetzt zur Wahl stehenden Parteien in der deutschen Geschichte die längste demokratische Tradition hat und 1933 als einzige Partei im Reichstag gegen die Ermächtigungsgesetze Hitlers gestimmt hat, traue ich dieser Parteir am ehesten zu, auch die Probleme der Zukunft lösen zu können.
Berücksichtigen Sie bei Ihrem Wahlkampf diese wichtige Tatsache mit der entsprechenden Gewichtung?
Mit freundlichen Grüßen
Heinz Pöckler
Sehr geehrter Herr Pöckler,
vielen Dank für Ihre Frage und Ihr Vertrauen in unsere Arbeit. Geschichte zu verstehen ist eine gute Voraussetzung, heute für die Zukunft richtig zu entscheiden. Deshalb haben Sie Recht – es wäre wichtig den von Ihnen erwähnten geschichtlichen Zusammenhang auch im Wahlkampf präsent zu haben und stärker zu thematisieren.
Gegenwärtig konzentrieren sich fast alle Debatten auf die Finanz- und Wirtschaftskrise. Aber kürzlich wurde ich von der SPD Ilvesheim zu vielen Themen interviewt – in einer Antwort gehe ich auf den von Ihnen erwähnten Aspekt ein:
Frage:
Und warum die SPD?
Antwort:
Als Jugendvertreter, sozusagen als Betriebsrat für die Lehrlingswerkstatt und in einem Elternhaus, das schon in der zweiten Generation sozialdemokratisch war, SPD lag der Schritt in die SPD einzutreten nahe. Die CDU kam für mich nicht in Frage. Vor dem Krieg hatte das Zentrum Hitler zur Macht verholfen. Im Nationalsozialismus verflüchtigte sich das Zentrum und viele fanden sich nach dem Krieg unter dem Deckmantel des Christlichen in der CDU zusammen. Irgendetwas irritierte mich. Erst viel später fand ich viele Belege, die meine Verunsicherung erklärten. In Baden Württemberg war das z.B. Filbinger, der als ehemaliger Nazirichter kein Problem hatte bis in die 70er Jahre CDU Ministerpräsident zu sein.
In unseren Programmen und auch in der Arbeit in den Parlamenten ist zu erkennen wie wir die soziale Demokratie erhalten und verbessern – zukunftsfähig machen – wollen.
Ich hoffe sehr, dass meine kurze Antwort auf Ihre Frage hinreichend ist und verbleibe
mit freundlichen Grüßen,
Ihr Lothar Binding