Sehen Sie eine Möglichkeit, auf politischer Ebene einen Sondertarif für den Betriebsstrom von PV-Anlagen durchzusetzen?

Sehr geehrter Herr K.,

vielen Dank für Ihre Anfrage und Ihren persönlichen Beitrag zur Energiewende. 

es gibt verschiedene Gründe, warum die Grundgebühr für PV-Anlagen relativ hoch ist.

1. Die Netzentgelte und Konzessionsabgaben für die Netznutzung sind in den letzten Jahren deutlich gestiegen. Dadurch steigen auch die Kosten der Grundgebühr.
2. Bei geringem Strombezug aus dem Netz, wie es bei Haushalten mit PV-Anlage oft der Fall ist, macht die Grundgebühr einen großen Anteil an den Gesamtkosten aus. Je niedriger der Verbrauch, desto höher ist der relative Anteil der Grundgebühr.
3. Die Netzbetreiber müssen die Netzinfrastruktur vorhalten und warten, auch wenn nur geringe Mengen Strom bezogen werden. Diese Kosten werden über die Grundgebühr gedeckt.
4. Netzbetreiber müssen die festen Netzkosten über die Grundgebühr refinanzieren.

Obwohl die Grundgebühr die Wirtschaftlichkeit mindert, überwiegen die Vorteile einer PV-Anlage dennoch. So sparen Nutzer*innen zum Beispiel Kosten durch Eigenverbrauch. Um die Einnahmen zur Refinanzierung einer PV-Anlage planbar zu machen, ist die Einspeisevergütung für eingespeisten Solarstrom für 20 Jahre auf einem festen Satz garantiert. 

Gerade bei hohem Eigenverbrauchsanteil kann sich eine PV-Anlage also trotz Grundgebühr lohnen.

Der Ausbau erneuerbarer Energien ist das Kernelement des Klimaschutzes. Maßnahmen wie das kürzlich beschlossene Solarpaket zeigen uns: Es tut sich etwas.

In meiner täglichen Arbeit setze ich mich für unterstützende Rahmenbedingungen und die rasche Umsetzung wirksamer Maßnahmen ein.

Beste Grüße

Lisa Badum