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Liesel Koschorreck
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Frage von Noèl K. •

Frage an Liesel Koschorreck von Noèl K. bezüglich Verbraucherschutz

Gebührenfinanzierte Inhalteerstellung
Grundversorgung in der digitalisierten Wissensgesellschaft meint mehr als nur die Bereitstellung eines fixen Programmschemas durch die öffentlich-rechtlichen Sendeanstalten. Es geht zunehmend auch darum, eine bessere Nachnutzung von gebührenfinanzierten Inhalten zu ermöglichen.
 
Offene Frage: Welche Maßnahmen halten Sie für geeignet, damit die durch den WDR erstellten und von den Bürgern des Landes NRW finanzierten Inhalte auch durch jedermann wieder über die einfache Konsumption hinaus verbreitet, bearbeitet und geremixt werden können?
Konkrete Frage: Werden Sie sich für die Abschaffung der Depublikationsverpflichtung von gebührenfinanzierten Inhalten durch die Öffentlich-Rechtlichen Sender einsetzen?

Danke.

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Antwort von
SPD

Sehr geehrter Herr Köthe,

vielen Dank für ihr Interesse. Es ist ärgerlich, dass gebührenfinanzierte Inhalte nicht über die im Rundfunkstaatsvertrag festgelegten Fristen bzw. ohne das aufwendige Verfahren des Drei-Stufen-Tests hinaus zugänglich sind. Das ist der Kompromissformel geschuldet, die ausgelöst durch die Beschwerde der Verleger und kommerziellen Fernsehveranstaltern bei der EU-Kommission für den Staatsvertrag gefunden werden musste. Wir hätten für die öffentlich-rechtlichen, digitalen Inhalte eine Lösung bevorzugt, die den Interessen der Gebührenzahler näher gekommen wäre.

Das gilt auch für die Depublikationspflichten, die vor allem die Bestandsangebote betreffen. Die Rundfunkanstalten mögen zwar die Gunst der Stunde genutzt haben, um ihre Angebote um manchen Ballast zu bereinigen. Vieles gern Gesehene ist dabei leider aus den zugänglichen Archiven verschwunden. Auch wenn wir Wunsch und Wirklichkeit heute nicht deckungsgleich abbilden können, werden wir, wenn die Vorgaben des Rundfunkstaatsvertrages zu den Telemedien überarbeitet werden, darauf drängen, dass die audiovisuellen Inhalte von WDR, ARD und ZDF noch besser zugänglich und damit auch länger zu sehen und zu hören sein werden als dies heute der Fall ist.

Die Zeit arbeitet ohnehin für den Gebührenzahler. Verlage und private Fernsehveranstalter erkennen zunehmend, dass ihre Geschäftsmodelle weniger durch die öffentlich-rechtlichen Angebote als durch die internationalen, meist US-amerikanischen Konzerne leiden.

Ich hoffe ihnen mit dieser Antwort weitergeholfen zu haben

Mit freundlichen Grüßen

Liesel Koschorreck