Wie stellen Sie sich auf den ungenutzte, aber bezahlte Windstrom (10,5 TWh im Jahr 2023) zu nutzen?
Sehr geehrte Frau Krause,Wie wird der ungenutzte, aber bezahlte Windstrom (10,5 TWh im Jahr 2023) aus Windkraftanlagen in nahegelegenen Gemeinden zur Wärme- und Stromversorgung genutzt? Dies betrifft alle Bürger, insbesondere im Hinblick auf eine neue Anlage, die vielleicht kommt, in der Nähe von Schandelah.
Zum Vergleich müssen die Bürger in den betroffenen Regionen im Vergleich zu denjenigen in Bayern höhere Kosten tragen, da letztere sich gegen Windkraftprojekte ausgesprochen haben.

Vielen Dank für Ihre wichtige Frage!
Wir GRÜNE setzen uns nicht nur für den beschleunigten Ausbau der Erneuerbaren Energien ein, sondern auch für den dringend notwendigen Netzausbau und den Ausbau von Speichertechnologien. Denn klar ist: Es reicht nicht, nur mehr Windräder zu bauen – der Strom muss auch effizient genutzt und gespeichert werden, um ihn dann verfügbar zu machen, wenn er gebraucht wird.
Gerade in der Region um Schandelah könnte der überschüssige Windstrom künftig verstärkt lokal genutzt werden – beispielsweise durch den verstärkten Einsatz von Wärmepumpen und Elektrofahrzeugen. Je mehr Haushalte und Betriebe auf elektrisches Heizen und emissionsfreie Mobilität umsteigen, desto mehr profitiert die Region direkt von der Windenergie vor Ort.
Zudem haben wir mit dem neuen Beteiligungsgesetz dafür gesorgt, dass Kommunen finanziell von Windenergieanlagen profitieren. Das bedeutet: Gemeinden erhalten direkte Einnahmen aus neuen Anlagen und können diese Mittel gezielt für die lokale Infrastruktur oder auch für vergünstigte Stromtarife nutzen.
Leider haben vergangene Regierungen ohne grüne Beteiligung den dringend benötigten Netzausbau über Jahre verschleppt, was dazu geführt hat, dass wertvoller Windstrom oft ungenutzt bleibt. Zusätzlich waren bis zum 15. April 2023 noch Atomkraftwerke am Netz, deren mangelnde Flexibilität die Netze regelrecht verstopft hat. Anders als Wind- oder Solarenergie ließen sie sich nicht an den tatsächlichen Bedarf anpassen, sodass erneuerbarer Strom oft abgeregelt werden musste. Genau das änderten Robert Habeck und das Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz (BMWK): Mit klaren Maßnahmen treiben sie den Ausbau der Stromnetze und Speichermöglichkeiten konsequent voran, damit erneuerbare Energie dort genutzt wird, wo sie produziert wird – und die Menschen vor Ort direkt davon profitieren.