Frage an Lea Weinmann von Dominik G. bezüglich Umwelt
Hallo Frau Weinmann,
ich habe mal eine Frage, die MLPD taucht ja überall zu den F4F Demos der Schüler auf. Dabei sind viele der Demoleiter darüber nicht sehr amüsiert darüber. Trotzdem wird immer wieder beharrlich und hartnäckig dabei geblieben. Jetzt worauf ich hinaus will. In der DDR oder auch UDSSR wurde gelinde gesagt nicht all zu viel für den Umweltschutz getan. Und jetzt kommt eine Partei, die den Sozialismus erringen will mit Umweltschutz. Wie passt das für sie zusammen?
Meiner Meinung nach gehört Umweltschutz zu unserer Gegenwart und Zukunft und ich denke auch nicht das wirklicher Umweltschutz im Kapitalismus umsetzbar sein wird.
Sehr geehrter Herr Golenika,
lieber Dominik,
erst einmal müssen wir festhalten, dass wir uns heute schon in einem fortschreitenden Umschlag in eine globale Umweltkatastrophe befinden. Dabei bildet die Klimakatastrophe ein wichtiges Hauptmerkmal. Wir haben zugleich die Vermüllung der Weltmeere, die Vernichtung von Waldflächen, regionale Umweltkatastrophen, das Abschmelzen der Pole, uvm. Der trockene Sommer 2018 hat allein in Thüringen 8.000 Hektar Waldfläche beschädigt. Aus diesen Gründen unterstütze ich die Jugendlichen bei Fridaysforfuture. Die MLPD hat in ihrem hochspannenden Buch "Katastrophenalarm! - Was tun gegen die mutwillige Zerstörtung der Einheit von Mensch und Natur?" nachgewiesen, dass die Umweltzerstörung im Kapitalismus gesetzmäßig geworden ist. Maximale Profite sind nur durch (Über-)Ausbeutung von Mensch und Natur zu scheffeln und dafür gehen die Kapitalisten über Leichen. Deshalb habe ich bei den Aktivitäten mit den Jugendlichen diskutiert, dass dies kein Generationenkonflikt ist, sondern die Lösung der Umweltfrage heute einen gesellschaftsverändernden Kampf erfordert. In diesem Zusammenhang muss man sich natürlich fragen, ob die Umweltfrage in einer sozialistischen Gesellschaft positiv gelöst werden kann. Es ist nicht richtig, dass in der sozialistischen Sowjetunion nicht viel für den Umweltschutz getan worden wäre. Sie war sogar in vielen Bereichen Vorreiterin einer zukunftsweisenden Umweltpolitik. Es wurde direkt an die Elektrifizierung des riesigen Landes gegangen und dass wesentlich auf Basis der Wasserkraft, also auf erneuerbarer Energie. Es gab eine zukunftsweisende Forstpolitik, Methoden der Landwirtschaft ohne Kunstdünger und Pestizide, in den Metropolen wurde mit der Metro ein ökologisch sinnvolles Verkehrssystem erbaut, Pflanzensamen von über 330 000 Arten wurden für den Erhalt der Artenvielfalt gesammelt, uvm. Zugleich gab es auch Probleme und Fehlentwicklungen in der Umweltpolitik. Der sozialistische Aufbau in der Sowjetunion stand unter enormem Druck - 14 imperialistische Staaten intervenierten in den Bürgerkrieg und es gab noch wenige Erfahrungen mit den langfristigen Auswirkungen weitreichender Veränderungen der Natur. Wir müssen heute Lehren ziehen sowohl aus den großen Errungenschaften im sozialistischen Aufbau, als auch aus den Fehlern und Problemen. Aber wir dürfen uns nicht vom modernen Antikommunismus blenden lassen, denn: "Entweder stirbt der Kapitalismus oder die Mutter Erde", wie Evo Morales sagte.
Mit freundlichen Grüßen
Lea Weinmann