Angesichts der Entwicklungen in beispielsweise Polen und Ungarn, welche Pläne haben sie, um das Leben der LGBTQAI+ Community zu verändern?
Mein humanistisches Menschenbild sieht in jedem Menschen ein Individuum, das sich frei entfalten können muss. Solange es niemand anderem schadet, ist jeder Mensch frei zu tun, was er tun möchte. Das schließt selbstverständlich auch sexuelle Identität & Orientierung mit ein. Religiösen Einflüssen, welche häufig den Nährboden für Diskriminierung liefern, müssen wir grundsätzlich Einhalt gebieten. Daher setze ich mich für weltanschaulich neutrale Bildung ein, mit der wir gesellschaftliche Stigmata abbauen. Ich halte die europaweite Vereinheitlichung und Überarbeitung von Bildungsstandards für grundsätzlich geboten, bei der Gelegenheit lässt sich auch das mit umsetzen. Gerade das öffentliche "queere" Leben und Begegnungen mit ihm sind wichtig, um Stigmata abzubauen und Toleranz zu gewinnen. Angriffe auf die sexuelle Selbstbestimmung sowie Diskriminierung sind strafrechtlich konsequent zu verfolgen und zu bestrafen, beziehungsweise zunächst abzubauen, wenn Staaten sie selbst praktizieren: Beispielsweise im Rahmen des deutschen kirchlichen Arbeitsrechts, welches Kündigungen aufgrund der sexuellen Orientierung indirekt legalisiert.