Lars Zimmermann
CDU
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Frage von Sebastian L. •

Frage an Lars Zimmermann von Sebastian L. bezüglich Gesellschaftspolitik, soziale Gruppen

Sehr geehrter Herr Zimmermann,

seit einigen Tagen hängen hier in Ihrem, in unserem Wahlbezirk die Plakate der Parteien und der Direktkandidaten und so auch Ihr "persönliches", das durchaus heraussticht (sicherlich ein (erstes) Kriterium für gelungene Werbung), dadurch z.B., dass Sie auf ein Fotoportrait verzichtet haben - das aber nicht nur mich etwas ratlos macht.

Daher meine Frage: Was soll uns der Slogan "Bis hierher. Und weiter Zimmermann" (so die exakte Interpunktion; möglich wäre ja etwa auch gewesen "Bis hierher. Und weiter. Zimmermann!") eigentlich sagen? Sich auf jeden Fall irgendwie von der Konkurrenz abzuheben, mag ja ein probates Mittel sein, wenn es um die Generierung von Aufmerksamkeit geht.

Das ist Ihnen gelungen. Aber wenn Sie nicht lediglich einen Preis für einen der obskursten Plakattexte der Bundestagswahl 2013 gewinnen wollen, sollten Sie sich vielleicht ein wenig dazu erklären. Sonst könnte man meinen, die Pankower CDU sei von akutem Dadaismus befallen und wolle damit etwa in Konkurrenz zur Partei "Die PARTEI" treten.

Mit freundlichem Dank im Voraus für Ihre Auskunft

Sebastian Lucas

Antwort von
CDU

Lieber Herr Lucas,

danke für Ihre Nachricht! da ich die Anfragen selbst beantworte, dauert es leider manchmal etwas länger. Ich bitte das zu entschuldigen.

Wir haben zwei Plakatmotive: Eines mit Foto, eines ohne. Beide sind natürlich auch aufgehängt worden. Die Rückmeldungen sowohl zum Foto, als auch zum Claim-Motiv sind in der großen Überzahl sehr positiv - auch wenn wir natürlich damit gerechnet haben, dass es genau die gegenteilige Meinung gibt. Auch das ist richtig und gut denn es zeigt, man beschäftigt sich mit den Plakaten. Werber finden das großartig.

Aber natürlich steht etwas dahinter: Ich habe in den vergangenen Monaten sehr viele Gespräche bei Initiativen, Unternehmen, Organisationen etc. aus Pankow geführt; und immer kam eines heraus: man war durchaus stolz auf das Erreichte, die Biographie und das, was man auf die Beine gestellt hatte. Zudem wurde immer wieder kritisiert, wie pessimistisch und fehlerbezogen die politische Diskussion in Pankow wahrgenommen wird. Man verweist auf Fehler, Schwächen und Unzulänglichkeiten ohne einmal zu überlegen, wie man eigentlich weiter denken kann, neue Ideen entwickeln oder auch kooperativ miteinander umgehen kann.

Dies gilt auch und insbesondere für die Parteien: Auch hier muss man weiter denken. Offen sein, neue Fragen stellen, weg mit dem Schubladendenken der 80er. Diese alles greift dieser Claim auf. Taxifahrer erzählen mir, dass das Gesprächsthema bei ihren Fahrten ist, man diskutiert zu Hause und jede oder jeder einzelne macht sich idealerweise Gedanken. Genau dazu ist ein Claim da. Mehr nicht.

man hat ungefähr 0,2 Sekunden, um Aufmerksamkeit zu erzeugen. Und wenn etwas zum Nachdenken anregt, dann ist das doch ein schöner Erfolg - selbst dann, wenn man zu dem Schluss kommt, man findet den Claim schlecht.

Insofern ist es ein Versuch: nach vorne schauen, das Alte nicht schlecht reden, offen für das Neue sein. Eben: Weiter denken. Die Politik muss das dringend tun, wie ich finde!

Wenn Sie weitere Anmerkungen haben - immer gerne: Schicken Sie mir doch eine Mail an lars.zimmermann@cdupankow.de. Ich finde alle Reaktionen interessant und wir diskutieren die im Kreativteam immer sehr umfassend! jede Meinung ist hilfreich!

Viele Grüße, Lars Zimmermann