Lars Zimmermann
CDU
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Frage von Alex R. •

Frage an Lars Zimmermann von Alex R. bezüglich Umwelt

Die CDU hat sich ja nach Fukushima die Energiewende auf die Fahnen geschrieben. Um die Energiewende voranzutreiben ist der bürgernahe dezentrale Ansatz gegenüber dem zentralistischen Ansatz effektiver, preiswerter, schneller und leichter umsetzbar. Werden Sie die Förderung von Photovoltaik-Anlagen in Bürgerhand und die Förderung der dezentralen Energiespeicherung fortsetzen und ausbauen? Geben Sie der Förderung verbrauchsnaher Onshore-Windkraftanlagen den Vorzug gegenüber Offshore-Windparks, die unnötig lange Stromautobahnen nötig machen würden?

Antwort von
CDU

Leber Herr Rosen,

vielen Dank für die Mail und Ihre Frage. Gerne beantworte ich Ihre beiden Fragen.

Der weitere Umbau des Energienetzes zu einem dezentralen System ist in der Tat absolut notwendig und werden dazu führen, dass die traditionellen Beziehungen von allen Teilnehmern des Energienetzes - Bürgern, Unternehmen, Kommunen, Netzbetreibern, Anbietern und Konsumenten etc. - in Frage gestellt werden. Energiespeicher, dezentrale Energieerzeugung und auch Microgrids werden wichtige Elemente der Transformation des Energienetzes bilden, finanzielle Anreize, gesetzliche Vorgaben, einheitliche Standards und eine umfassende Aufklärung sind dabei unabdingbar und werden unsere Art und unseren Ansatz, wie wir heute immer noch über die Zukunft der Energie sprechen, massiv ändern.

Die Energiewende nicht nur durch einen bürgernahen Ansatz erfolgreich umgesetzt werden können. Wir brauchen vielmehr einen gemeinschaftlichen Ansatz, der alle Akteure gleichermaßen mit einbezieht. Nicht zuletzt deshalb ist der Begriff "Gemeinschaftsprojekt Energiewende" kein politisches Schlagwort, sondern Voraussetzung für eine erfolgreiche Neuorganisation von Energieproduktion, - verteilung - und -nutzung. Die Rolle der Bürger wird in diesem Kontext sicherlich gestärkt werden. Besonders begrüßenswert finde ich, dass in der Umgestaltung des Energienetzes ganz neue Beziehungen entstehen werden: Mieter und Vermieter können wirkliche Partner der Energieversorgung werden, und und und ..... Eine Fülle von großartigen Möglichkeiten, die den "Energie-Bürger" stärken werden!

Zugleich werden weitere Fortschritte z.B. bei der Mobilität, hier: Elektromobilität in Städten - ein neues System entstehen lassen, das zu einer wichtigen Säule im zukünftigen Energiesystem (hier z.B. Speicherkapazitäten von Batterien in Elektroautos als dezentrale Energiespeicher etc.) wird. Ohne Innovationen im Technologiebereich, in Geschäftsprozessen etc. wird das dezentrale Energiesystem nicht umzusetzen sein und somit ein großes unternehmerisches Potenzial für Neugründungen rund um das Energienetz der Zukunft vor allem in den Bereichen Energiespeicher, dezentrale Energieerzeugung und Microgrids ermöglichen.

Angesichts der aktuellen Diskussion über den Umgang mit personenbezogenen Daten sehe ich jedoch auch noch eine ganze Reihe von Herausforderungen, die dem Bürger als Träger des Energienetzes der Zukunft auch bevorstehen - z.B. wie Durchsetzungsfähig sind fortschrittliche Netz-Services wie Smart Metering, Lastenausgleich oder Echtzeitüberwachung, die in vielen Fällen über Cloud-Technologie umgesetzt werden und somit auch die Frage nach dem Datenschutz der Energiedaten jedes Einzelnen oder eines Hauhaltes stellen werden? Stichwort BIG DATA ...

Dies sind nur einige neue Entwicklungen, die ich sehe: ein solcher dezentraler Ansatz bietet unglaubliche Chancen, die genutzt werden müssen. Allerdings müssen wir weiter denken als bisher. Dazu bin ich gerne bereit und bejahe Ihre Frage.

Zum Thema Onshore/Offshore: Hierzu kann ich keine pauschale Antwort geben. Ich denke, dass Energie immer da erzeugt werden sollte, wo es am effektivsten ist. Wenn die Probleme "Speicherung/Weiterleitung" geklärt sind, ist das von Ihnen angedeutete Problem weitaus weniger akut. Die "Stromautobahn" der Zukunft wird - davon bin ich überzeugt - ganz anders aussehen als wir das heute denken. Daher auch hier: Weiter denken, offen sein und schauen, dass wir mit einem bestmöglichen Mix Verbrauchsnähe und Erzeugereffektivität am besten gewährleisten können.

Fest steht; Die Energiewende ist eine große Chance für die Zukunft der Energie, die Zukunft der Mobilität, die Zukunft der Stadt etc. Sie sollte genutzt werden!

Zu guter Letzt: Wann hat Deutschland schonmal so ein visionäres Projekt in Angriff genommen ......? Auch das ist es Wert, es zum Erfolg zu führen.

Ich hoffe, ich konnte Ihre Fragen ausreichend beantworten! Ich konnte leider nur einige Gedanken ausführen.

Die besten Grüße, Lars Zimmermann