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Lars Pochnicht
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Frage von Lutz S. •

Frage an Lars Pochnicht von Lutz S. bezüglich Verkehr

Guten Tag Herr Pochnicht,

wenn ich richtig informiert bin ist Ihr Fachbereich das Thema Verkehr, das im Stadtteil Bramfeld, der ja auch zu Ihrem Wahlkreis gehört, ein sehr drängendes Problem ist, insbesondere was die öffentlichen Verkehrsmittel betrifft.

Noch immer fehlt dem Stadtteil der bereits in den 1960er Jahren versprochene Schienenanschluss. Die Bramfelder Bevölkerung ist deshalb bei der Benutzung des HVV auf Busse angewiesen und steht jeden Morgen auf der Bramfelder Chaussee bzw. der Bramfelder Straße im Stau. Im Feierabendverkehr das gleiche Szenario in Richtung stadtauswärts. Wo bleibt hier der Vorteil des HVV-Nutzers gegenüber dem Individualverkehr?

Der Berichterstattung aus den Medien konnte ich entnehmen, dass sich der derzeitige SPD-Senat für die "große Lösung", den Bau einer neuen U-Bahn entschieden hat, die auch Bramfeld einen U-Bahnanschluss ermöglichen soll. Diese Entscheidung begrüße ich sehr und hoffe, dass diese auch nach der Wahl - auch unter anderen Mehrheitsverhältnissen in der Bürgschaft und im neuen Senat - weiterhin Bestand hat . Das Thema ist für den Stadtteil von elementarer Bedeutung.

Doch wie geht es in naher Zukunft weiter? Was plant die SPD für die Zeit bis zum Betrieb der neuen U-Bahn für Bramfeld an Verbesserungen im Busverkehr? Sind im Rahmen des Programms zur Busbeschleunigung Maßnahmen in Bramfeld geplant, die z. B. die Erreichbarkeit des U/S-Bahnhofs Barmbek schneller ermöglichen und die Fahrpläne verlässlicher machen?

Vielen Dank für Ihre Antwort.

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Antwort von
SPD

Sehr geehrter Herr S.,

vielen Dank für ihre Fragen, in denen Sie sich intensiv mit dem Thema Busverkehr in Bramfeld auseinander setzen. Ich stimme mit Ihnen überein, dass der Stadtteil Bramfeld in Bezug auf das Thema Verkehr erheblichen Handlungsbedarf hat. Eine wirkliche Lösung der Verkehrsprobleme wird es nur mit dem Bau der U-Bahn geben. Es freut mich, dass Sie unsere Entscheidung für die U-Bahn begrüßen.

Der Verkehrsraum in Bramfeld ist knapp, Sie beschreiben das sehr richtig. Das führt dazu, dass auch die Busse häufig im Stau stehen. Baute man zusätzlich noch oberirdisch eine Stadtbahn, so würde dieser Verkehrsraum noch knapper, die damit einhergehenden Konflikte sind bereits jetzt abzusehen. Hinzu käme die Bauphase, welche zusätzlich erhebliche Beeinträchtigungen mit sich brächte. Die SPD wird an ihrer Entscheidung für den Bau der U-Bahn und gegen den der Stadtbahn auch nach der Wahl festhalten. Diese Entscheidung ist keinen wahltaktischen Erwägungen erwachsen, sondern der nüchternen Einschätzung heutiger und zukünftiger Bedarfe sowie der Einschätzung, dass der oberirdische Bau einer Stadtbahn zu erheblichen Protesten führen würde, die den Bau verzögern bzw. sogar verhindern würden.

Tatsächlich ist diese „große Lösung“, wie sie schreiben, ein langfristiger Lösungsansatz für die angespannte Verkehrssituation, obwohl schon jetzt und auch nach der Wahl weiter an dem Projekt U5 nach Bramfeld/Steilshoop gearbeitet wird. Kurz- und mittelfristig soll das sogenannte Busbeschleunigungsprogramm des Senates Abhilfe schaffen. Hierfür stellt die Bürgerschaft rund 260 Mio. Euro zur Verfügung. Ziel dieser Maßnahmen ist es, den Fahrkomfort, vor allem aber die Beförderungskapazitäten zu steigern und durch Vorrangschaltungen an Ampeln und eigene Busspuren die Fahrzeiten deutlich zu reduzieren. Die von Ihnen angesprochene Erreichbarkeit des U- und S-Bahnhofes Barmbek war demnach eine der wichtigsten Ziele der Maßnahmen zur Busbeschleunigung auf der Metrobuslinie 7, welche v.a. im vergangenen Jahr umgesetzt wurden bzw. noch werden.

Auf der Route der M7 wurden bzw. werden dabei folgende Baumaßnahmen und Optimierungen von Ampelschaltungen umgesetzt:

-Sanierung der Haltestellen „Hartzloh“ und „Hermann-Kauffmann-Straße“ in der Fuhlsbüttler Straße, einschl. Fahrbahnsanierungen auf Teilstrecken und Einrichtung von Radfahr- bzw. Schutzstreifen,

-Umbau des Knotens Fuhlsbüttler Straße / Alte Wöhr / Langenfort,

-Umbau der Kreuzung Nordheimstraße / Steilshooper Allee / Eichenlohweg,

-Umbau der Gründgensstraße, einschl. Sanierung der dortigen 13 Haltestellen,

-Ausstattung aller Lichtsignalanlagen auf dem Linienweg der MetroBus-Linie 7 mit Vorrangschaltungen für Busse.

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In der Gründgensstraße wurde eine Neugestaltung auf der gesamten Länge zwischen Eichenlohweg und Leeschenblick umgesetzt, bei der die zwei Fahrstreifen je Richtung auf je einen Fahrstreifen zurückgebaut wurden. Auf den ehemals rechten Fahrstreifen wurden durchgehend Radfahr- bzw. Schutzstreifen und streckenweise Parkstände gebaut. Die Lichtsignalanlagen wurden zurückgebaut und durch Kreisverkehre (Fritz-Flinte-Ring, Alfred-Mahlau-Weg und Gustav-Seitz-Weg) oder unsignalisierte Einmündungen ersetzt. Um den Busverkehr zu beschleunigen und den Komfort zu verbessern, wurden alle Bushaltestellen in der Gründgensstraße zu Haltestellen am Fahrbahnrand umgebaut. Der Abschnitt vor dem Einkaufszentrum wird platzartig gestaltet und als Tempo-30-Strecke verkehrsberuhigt. Die Umbauten bedeuten deutliche Verbesserungen für den Stadtteil Steilshoop, die über eine bloße Beschleunigung der Buslinie hinausgehen.

Weitere Angebotsverbesserungen des HVV gibt es seit dem Wechsel zum Jahresfahrplan 2015. Insgesamt vier Buslinien in Bramfeld und Steilshoop profitieren seit Dezember von den Verbesserungen.

Auf der Metrobuslinie 26 sind seit dem Jahresfahrplanwechsel zwischen Bahnhof-Rahlstedt und Kellinghusenstraße Gelenkbusse im Einsatz. Die 18 Meter langen Busse bieten deutlich mehr Platz und Fahrkomfort auf der häufig überfüllten Linie.

Die Metrobuslinie 8 hat eine Rückverlängerung einer Fahrt gegen 13:30 Uhr ab Poppenbüttel erhalten, anstatt wie bisher erst ab Wandsbeker Straße. Die Stadtbuslinie 166 hat nach der Frühhauptverkehrszeit im Abschnitt Poppenbüttel – Otto Versand – U Wandsbek Gartenstadt – U Wandsbek Markt zwei zusätzliche Fahrtenpaare erhalten.

Auf der Stadtbuslinie 177 bietet der HVV drei zusätzliche Fahrten in der Späthauptverkehrszeit an Wochentagen sowie eine Verdichtung an Sonnabenden im Abschnitt U/S Barmbek – Owiesenstraße zwischen 15:30 Uhr und 19 Uhr an.

Dieses sind weitere konkrete Verbesserungen, die den ÖPNV in Bramfeld auch kurzfristig attraktiver machen. Ich bin überzeugt, dass wir die öffentliche Verkehrsanbindung Bramfelds bis zum Bau der Schienenanbindung angemessen verbessern können in Puncto Komfort, Zuverlässigkeit und Schnelligkeit.

Falls Sie noch weitere Fragen haben, wenden Sie sich gerne jederzeit an mich.

Es grüßt Sie herzlich,

Ihr Lars Pochnicht

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