Frage an Lars Holster von Andreas R. bezüglich Wirtschaft
Guten Morgen,
als Christ interessiert mich Ihre Einstellung zu den Vorgängen bei Amazon Deutschland und wie Sie damit auf der politischen Ebene umgehen würden. Auch im Hinblick auf Leiharbeit in Hamburg.
Sehr geehrter Herr Ruesch,
ich verurteile den Missbrauch von Leiharbeit auf das Schärfste. Die SPD kann und wird dies nicht tolerieren. Deswegen hat u.a. die Bürgerschaft mit den Stimmen der SPD-Fraktion zu Beginn dieser Legislaturperiode, den Senat ersucht klare Rahmenbedingungen für Nutzung von Leiharbeit im Öffentlichen Dienst zu schaffen. Dies hat der Senat mit der Leiharbeitsrichtlinie umgesetzt. Für die SPD sind beim Thema Leiharbeit vor allem 3 Aspekte wichtig, die durch die Gesetzgebung auf der Bundesebene angepasst und verbessert werden müssen:
1. „Equal pay for equal work“ - Jeder Angestellte, egal ob Leiharbeiter oder fest Angestellter, muss für die selbe Leistung die selbe Entlohnung erhalten.
2. Leiharbeit zeitlich begrenzen - Leiharbeit darf keine dauerhafte Anstellungsform innerhalb der Betriebe werden, sondern nur dazu dienen kurzzeitige Bedarfsspitzen abzudecken.
3. Leiharbeit darf keine sozialversicherungspflichtigen Arbeitsplätze vernichten -dort wo Leiharbeiterinnen und Leiharbeiter eingesetzt werden, darf es nicht dazu führen, dass sozialversicherungspflichtige Arbeitsplätze zu Gunsten von Leiharbeit abgebaut werden.
Die Arbeitsbedingungen und Vorgänge bei dem Internetkaufhaus Amazon, die durch die Reportage der ARD dokumentiert worden sind, sind nach meiner Ansicht nicht nur ein Beleg für den Missbrauch von Leiharbeit, sondern auch dafür, dass Politik handeln muss. Deswegen wird sich die SPD dafür einsetzten, dass die bundesgesetzlichen Reglungen für Leiharbeit angepasst werden.
Mit freundlichen Grüßen
Lars Holster