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Lale Akgün
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Frage von Jürgen W. •

Frage an Lale Akgün von Jürgen W. bezüglich Gesundheit

Sehr geehrte Frau Dr. Akgün !

Momentan befindet sich eine Gruppe von Contergangeschädigten in Bergisch Gladbach in einem Hungerstreik, um auf die unzureichende Versorgung der Opfer dieses grössten Medikamentenskandals aufmerksam zu machen. Zwar hat die Bundesregierung unter dem Eindruck des durch den WDR-Zweiteiler "Eine einzige Tablette" ausgelösten öffentlichen Interesses die monatlichen Opfergeldzahlungen zum 01. Juli 2008 verdoppelt, doch entspricht dies noch längst nicht dem Standard z.B. in Grossbritannien oder Schweden - selbst in Brasilien werden höhere Entschädigungzahlungen geleistet. Die Fa. Grünenthal hat eine Zahlung von 50 Mio. Euro angekündigt - verteilt auf die ca. 2800 Betroffenen sind dies nicht einmal € 1,50 pro Tag ! Alle politischen Verantwortlichen waren sich nach der Verdopplung einig, dass dies nur ein erster Schritt sein könne. Das gegenwärtige Entschädigungsniveau und der von Grünenthal angekündigte Betrag reichen bei weitem nicht aus, eine angemessene Versorgung der Betroffenen zu gewährleisten - erst recht nicht im Alter! Die Betroffenen sind nun in einem Alter, in dem sich massive Folgeschäden bemerkbar machen - sie haben keine Zeit mehr für langwierige Verhandlungen und langjährige Gesetzgebungsverfahren ! Meine Frage an Sie : Sind Sie der Meinung, dass die Fa. Grünenthal mit ihrem Angebot ihrer moralischen Verantwortung in angemessener Weise gerecht wird? Wie beurteilen Sie den Hungerstreik und die gegenwärtige Lage der 2800 Contergan-Geschädigten?

Mit freundlichem Gruss,
Jürgen Wilmes

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Antwort von
SPD

Sehr geehrter Herr Wilmes,

haben Sie vielen Dank für Ihre Frage bezüglich der Opfergeldzahlung an Contergan Geschädigte.

Wie Sie auch in Ihrer Nachricht erwähne, hat die Bundesregierung im Sommer diesen Jahres die Opfergeldzahlungen verdoppelt.

Darüber hinaus hat im Juni diesen Jahres eine öffentliche Anhörung des Bundestagsaussschusses für Familie, Frauen, Senioren und Jugend stattgefunden, bei der sich die Experten dafür aussprachen, weitere Hilfen zu gewährleisten.

Zurzeit prüfen die Koalitionsfraktionen im Bundestag daher, ob weitere Verbesserungen bei der Opferentschädigung möglich sind. Nähere Informationen zu der Anhörung finden Sie auf der Internetseite des Bundestages.

Für die Firma Grünethal kann ich nicht sprechen- denke aber, dass auch diese prüfen sollte, inwiefern sie die Contergan Opfer besser unterstützen kann.

Ich denke, dass wir alle gemeinsam weitere Maßnahmen treffen müssen, um die Situation von Contergan Geschädigten, so wie es schreiben: gerade auch im Alter- zu verbessern.

Mit freundlichen Grüßen,

gez.

Ihre Dr. Lale Akgün