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Frage von Kristina K. •

Frage an Lale Akgün von Kristina K. bezüglich Soziale Sicherung

Sehr geehrte Frau Akgün,

wegen Ihrer ethischen Herkunft und Ihr Engagement nehme ich an, dass Sie an die Veranstaltungen gegen Pro Köln am Samstag teil nehmen wollten. Nun hat Herr Schramma alle eingeladen, gegen Pro Köln und seine Gäste zu demonstrieren. Und tatsächlich kamen alle! Die internationale Presse ist heute voll davon, dass die Aggressionen nicht von Pro Köln, sondern von den sogenannten Gegendemonstranten ausgingen. Diese werden durchgehend als Linksextreme (left wing, extreme left wing u. ä.) betitelt, so z. B. in Hürriyet, in BBC, usw.
Ich gehe nicht davon aus, dass Sie zu diesen aggressiven linken Gästen des Herrn Schramma gehören. Aber ich würde es lieber von Ihnen hören: War das in Ordnung, dass man mit allen Mitteln (auch ungesetzlichen) den Anti-Islam Kongress verhindert hat, oder distanzieren Sie sich von den Gewaltakten einiger Ihrer Mitdemonstranten? Gegen welchen Gruppen sind solche Gewaltakte zulässig? Nur gegen Rechtsextremen und Rechtspopulisten, oder gegen all diejenigen, die behaupten, dass das Multikulti-Experiment gescheitert ist?

Mit freundlichen Grüßen

Kristina Klostermann

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Antwort von
SPD

Sehr geehrte Frau Klostermann,

vielen Dank für Ihre präzisen Fragen, die ich ebenso präzise beantworte: Die Demonstration gegen den sogenannten "Anti-Islamisierungs-Kongress" war überwiegend friedlich. Sowohl auf dem Domvorplatz als auch nahe des Gürzenich waren Tausende friedlicher Demonstranten versammelt, die mit Spruchbändern oder kreativen Aktionen gegen die aggressive Hetze von "Pro Köln" mobil gemacht haben. Dazu haben viele bekannte Musikgruppen aus Köln auf den Bühnen gespielt, und die ganze Demo hatte außergewöhnlichen "Volksfestcharakter". Darüber haben viele Zeitungen berichtet "(einfach auf die Kölsche Art", Kölner Stadt-Anzeiger).
Leider haben sich unter die vielen Tausend Friedlichen auch ein paar gewaltbereite Autonome gemischt. Solche Leute gefährden den Erfolg einer ansonsten großartig erfolgreichen Gegendemonstration, die sich nicht nur auf die Demos in der Kölner Innenstadt beschränkte, sondern auch auf andere Aktionen, wie "Kein Kölsch für Nazis" oder der Tatsache, dass Taxi- und Busbetriebe für die rechten Aufmarschierer nicht fuhren. Gewalt aber ist niemals zu rechtfertigen, egal aus welcher Richtung diese kommt. Sie schadet den Zielen der großen zivilgesellschaftlichen Mehrheit: den rechten Hetzereien von "Pro Köln" mit politischen Mitteln zu begegnen.

Mit freundlichen Grüßen,

Lale Akgün