Frage an Lale Akgün von Eva-Maria M. bezüglich Innere Sicherheit
Sehr geehrte Frau Akgün,
Sie stellen sich gerne als moderne, demokratisch Muslima dar. Um so mehr überraschte es mich, bei Politically Incorrect jetzt folgenden Beitrag über Sie zu lesen
( http://www.politicallyincorrect.de/2007/09/lale-akguen-ein-herz-fuer-islamisten/ ):
„ Als Schutzpatronin der Islamisten outete sich jetzt die SPD-Bundestagsabgeordnete Lale Akgün (Foto). Auf die Forderung des niedersächsischen Ministerpräsidenten Christian Wulff (CDU), die in Deutschland lebenden Muslime sollten Islamisten bei der Polizei anzeigen, reagierte sie empört:
“Das ist kein Aufruf zur Zivilcourage, sondern zu Denunziantentum. Wir haben in Deutschland für solche Dinge einen sehr gut arbeitenden Verfassungsschutz und ein ebenso gutes Bundeskriminalamt.” ...“
Ich frage mich, was sie zu dieser Aussage bewogen hat - ist es ein Solidaritätsreflex unter Muslimen nach dem Motto „Eine Krähe hackt der andern kein Auge aus?“ (in diesem Zusammenhang fällt mir die einem zotteligen Imam aus Sachsen zugeschriebene islamische Überlieferung in einem abgehörten Telefonat ein, die da lautet: Wer einen Muslim deckt, dessen Sünden deckt Allah).
Erlauben Sie mir die direkte Frage, liebe Frau Akgün: Nehmen wir an, Ihr eigener Mann - meines Wissens Lehrer für Islamkunde – würde zum Islamisten mutieren und in die Planung eines Anschlags verwickelt sein.
Würde Sie es in diesem Fall vorziehen, ihn zu decken statt zu denunzieren - und zwar als Glaubensgenossen im Allgemeinen und als Ihren Mann im Besonderen?
Auf ein ehrliche Antwort freut sich
Eva-Maria Matthes
Sehr geehrte Frau Matthes,
meine Meinung deckt sich vollkommen mit der unserer Bundesjustizministerin, Frau Zypries. Ich weise darauf hin, dass es bereits Bürgerpflicht und geltendes Recht ist, bei Bekanntwerden einer schweren Straftat, ihrer Vorbereitung oder Unterstützung, die Polizei zu informieren.
Zu diesen schweren Straftaten gehört unzweifelhaft die Planung, Vorbereitung und Unterstützung eines Terroranschlags. Wenn jemand davon Kenntnis bekommt, ist es natürlich die Pflicht (und das Eigeninteresse) der muslimischen wie aller Bürgerinnen und Bürger, die Strafverfolgungsbehörden zu informieren, um das Leben Menschen zu schützen.
In dieser Frage dürfte es eigentlich keinen Dissens geben. Wenn Herr Bouffier aber dazu auffordert, „Islamisten“ zu melden, ohne zu definieren, was er damit meint, ist das in der Tat eine Generalaufforderung zum denunzieren. Er spricht ja offensichtlich nicht von den Gewalttätern, für die es ja (s.o.) klare Gesetze gibt. Der Islamismus ist eine Ideologie, die, ebenso wie Kommunismus, Neofaschismus etc. ein totalitäres System anstrebt, das sicher nicht mit unserer demokratischen Verfassung zu vereinbaren ist. Eine Straftat ergibt sich aber erst dann, wenn jemand aktiv gegen unseren Rechtsstaat handelt, und in diesem Bereich leistet unser Verfassungsschutz meiner Kenntnis nach hervorragende Arbeit.
Die Gedanken an sich sind aber nicht strafbar, und das ist auch gut so. Und wir sollten erst recht nicht zulassen, dass Menschen in Polizeiakten vermerkt werden, weil sie von anderen unter Verdacht gestellt werden, Extremisten zu sein. Wenn wir so handeln würden, würden wir den demokratischen Rechtsstaat, den wir gegen Extremisten verteidigen müssen, selbst zu Grabe tragen.
Zivilcourage zu beweisen heißt für mich nicht, andere unter Verdacht zu stellen, sondern offensiv für unsere freiheitliche – demokratische Grundordnung einzutreten und zu werben, auch und gerade gegenüber denjenigen, die unserer Werteordnung ablehnend gegenüberstehen, ohne gewaltbereit zu sein. Ein solch offensives Eintreten für unseren Rechtsstaat verlangt jedoch der Glaubwürdigkeit willen, dass wir allen Bürgerinnen und Bürgern die uneingeschränkte Teilhabe an diesem Rechtsstaat zugestehen und sie als Bürger dieses Staates anerkennen. Dazu gehört auch, dass wir aufhören, Menschen unter Generalverdacht zu stellen, weil sie einer bestimmten Religion angehören.
Auf Ihre ehrliche persönliche Frage auch meine ehrliche persönliche Antwort: natürlich lege ich an meine Familie und mich die gleichen Maßstäbe wie an alle anderen. Allerdings gelingt es mir absolut nicht, mir meinen durch und durch säkularen Ehemann als Islamisten vorzustellen. Wenn er auch nur die geringste Neigung zu islamistischen Weltanschauungen hätte, hätte er mich gewiss nicht geheiratet.